Dass Macle so gut durch die Krise gekommen ist, führt der Geschäftsführer auf das stark verbreiterte Portfolio und den Kundenmix zurück. Macle sei sehr stark im SMB. Kunden sind vielfach kleine Fachhändler und Mittelständler, aber auch einige Große wie Bechtle sind dabei.
Trotz Corona hat Macle dieses Jahr außerdem jede Menge neu auf den Weg gebracht. So steht der Büroneubau mit 850 Quadratmetern auf vier Etagen zum Jahresende vor der Vollendung. Der war nötig, weil das Unternehmen aus allen Nähten platzt. Vor neun Jahren war bereits ein weiterer Neubau als zweiter Standort in Goch errichtet worden. Dort ist das Remarketing-Geschäft untergebracht, das laut De Matteis sehr gut wächst. Es gebe verstärkte Nachfrage für die von Macle ITAD Services angebotenen Leistungen wie Rücknahme alter IT-Hardware, Datenlöschung, Remarketing und umweltgerechte Entsorgung. Hier wirke die DSGVO als Wachstumsbeschleuniger, denn die Unternehmen seien immer sensibler in Bezug auf Datensicherheit, freut sich De Matteis: »Immer mehr Firmen und auch Händler lassen Remarketing und Datenlöschung professionell bei Macle erledigen. Sie löschen den alten Server nicht mehr selbst und verkaufen ihn dann bei Ebay. Die IT-Verantwortlichen nehmen das Thema sehr ernst und wollen professionelle Löschberichte, um sich abzusichern.«
Portfolio-Erweiterung geglückt
Auch im Corona-Jahr hat Macle das Portfolio noch einmal klug erweitert. So wurde dieses Jahr unter der Eigenmarke Grafenthal Server-Zubehör für HPE-, Lenovo- und Dell-Server neu aufgenommen. Dazu gehören vor allem 100-Prozent-kompatible SSD-Upgrades und Arbeitsspeicher, die laut De Matteis bis zu 50 Prozent günstiger angeboten werden als das Originalzubehör. Endkunden wie Händler seien für diese Alternative sehr offen, nicht nur wegen der hohen Preise bei Originalteilen. »Wir verwenden keine Consumer-Komponenten, sondern greifen auf die gleiche Hardware zu wie die Hersteller. Und die Händler können mit den günstigeren Grafenthal-Komponenten noch eine tolle Marge erzielen«, so der Macle-Chef.
Die Nachfrage nach Komponenten, Ersatzteilen und Server-Upgrades war bereits im ersten Halbjahr hoch, weil Firmen sich mit Investitionen zurückhielten. De Matteis rechnet deshalb auch 2021 mit einem guten Geschäft. Denn einige Projekte würden aufgeschoben, manche aber auch ganz aufgehoben. Statt in neue Hardware zu investieren würden Firmen dann lieber versuchen, mit Upgrades noch einiges aus dem alten Server rauszuholen.