Dass mit Katun mittlerweile ein Alternativhersteller im Lösungsgeschäft mitmischt, kommt nicht von ungefähr. Mit einer eigenen Flotten-Management-Software bietet das Unternehmen ein herstellerunabhängiges Monitoring-Tool. Auch Originalhersteller wie Xerox führen inzwischen alternative Supplies. »Im Bereich MPS spielt diese Supplies-Strategie eine wichtige Rolle, weil sie damit ihren Kunden eine ganzheitliche Lösung aus einer Hand bieten können.«, erläutert Hilbert. Daher werden kompatible Toner immer öfter bei MPS-Projekten eingesetzt. Das liegt zum einen daran, dass es Fachhändlern, die MPS vollkommen selbstständig durchführen, komplett selbst überlassen ist es, ob sie Original- oder Alternativ-Produkte verwenden. Zum anderen können diese Händler ihre Preise noch attraktiver gestalten, erklärt Jendro: »Durch den Einsatz von Alternativtonern, so die Rechnung einiger Händler und Systemhäuser, können die Seitenpreise gesenkt werden. Dem Kunden ist es in der Praxis egal, welcher Toner eingesetzt wird – er bezahlt ja dank MPS für den Service ›Drucken‹ und nicht mehr für die Kartusche.« Allerdings hat dieser Vorteil auch eine Kehrseite. »Die Rechnung des Händlers oder Systemhaus geht allerdings nur auf, wenn tatsächlich die Qualität der Alternativ-Supplies dem der Original-Supplies entspricht«, fährt Jedro fort und ergänzt: »Verursachen die Supplies hingegen mehr Service-Einsätze als die Original-Supplies, kann ein lukratives MPS-Geschäft schnell zum Geldgrab werden.«
Mit dem Einsatz alternativer Supplies können aber noch andere Probleme auftreten. Bei Ausschreibungen, die besonderen Wert auf Zertifikate wie den Blauen Engel oder Dokumentenechtheit legen, drohen Fallstricke. »Wird Alternativtoner eingesetzt, haben die Zertifikate für die Geräte keine Gültigkeit mehr«, erläutert Austinat. So ganz ist die Vermutung, die Originalherstellen würden mit MPS den Supplies-Markt kontrollieren wollen, nicht von der Hand zu weisen, wie auch Jendro bestätigt: »Natürlich verteidigen Hersteller ihre wichtigste Einnahmequelle. Kein Hersteller kann mehr allein vom Geräteverkauf leben, so der allgemeine Tenor. Daher werden Supplies mit juristischen und technischen Vorkehrungen abgesichert. Jeder, der das Einkommen gefährdet, muss mit dem Widerstand der Gerätehersteller rechnen.«