Diesen Rücklauf könnten jetzt die spezialisierten und hochpreisigen Geräte zumindest verlangsamen, oder vielleicht sogar zum Erliegen bringen. 4K-Monitore, Curved-Modelle und spezielle Großformate haben in den vergangenen zwei Jahren die kleine Käuferschaft der Early Adopter überwunden und sprechen nicht zuletzt aufgrund der schnell gefallenen Durchschnittspreise immer mehr Kunden an. Kosteten die ersten 4K-Monitore im Jahr 2013 noch mehrere tausend Euro, liegen die Geräte mittlerweile in durchaus erschwinglichen Bereichen von deutlich unter tausend Euro. Daneben gewinnen gerade neue Formate einen immer stärkeren Stellenwert im Markt. »Das Thema 4K ist im Vergleich nach Stückzahlen noch eher als Nische zu betrachten«, erklärt Sebastian Hill von Siewert & Kau. »Was hingegen auffällt, sind immer stärker nachgefragte Sonderformate wie etwa 21:9 Ultrawide/Cinema-Monitore.« Nicht zuletzt an Arbeitsplätzen, an denen bislang beispielsweise mit zwei 21-Zoll-Geräten gearbeitet wurde, könnte hier zunehmend auch ein 34-Zoll-Display zum Einsatz kommen. Dieses Einsatzszenario hebt auch Lutz Hardge hervor: »21:9 mit 34 Zoll ist zum Beispiel eine hervorragende Alternative für Kunden, die bisher mit zwei Monitoren gearbeitet haben. So ein Display ersetzt – bei gleicher Bildschirm-fläche – zwei 24-Zöller, hat aber im Gegensatz zu diesen einen nahtlosen Übergang in der Darstellung.« Gerade bei größeren Displaydiagonalen kann sich für Reseller ein Zusatzgeschäft ergeben, das nicht nur mit höheren Margen winkt. »Der Vorteil: Wir haben hier sehr wenige Kannibalisierungseffekte, da es ein additiver Umsatz ist«, erklärt LG-Vertriebs-leiter Michael Vorberger.
Zwar sei der Umsatzanteil entsprechender Modelle am gesamten Monitormarkt noch eher gering, wie Spahn erklärt, dennoch fragen immer mehr Kunden nach diesen Bildschirmen. Die Hersteller sehen ebenfalls die höchs-
ten Wachstumsraten in spezialisierteren Produktkategorien, wobei hier von einem deutlich niedrigeren Niveau ausgegangen werden muss, als bei Standardmodellen. »Besonders in den Bereichen CAD/CAM, Simulation und Postproduktion, in Kontrollzentren oder beispielsweise für Videokonferenzen steigt das Interesse der Unternehmen«, erklärt Peters. Darüber hinaus kämen Geräte mit Touch-Funktion immer häufiger zum Einsatz, beispielsweise im Rahmen interaktiver Lösungen.