Standardmodelle und das margenarme Volumengeschäft dominieren noch immer den Monitor-Markt. Doch sowohl Kunden als auch Reseller zeigen mehr und mehr Interesse an spezialisierten Bildschirmen.
Schweift der Blick durch Messehallen, über Werbeanzeigen und Produktvorstellungen der vergangenen Monate, dann scheint der Trend eindeutig. 21:9-, Curved- und 4K-Monitore sind omnipräsent, machen einen Großteil des Bildschirmmarktes aus. Ob AOC, LG oder Samsung – fast jeder Hersteller nutzt die relativ jungen Produktgruppen als Aushängeschilder des Portfolios. Das ist letztendlich nicht verwunderlich, immerhin stellen diese Modelle erstmals wieder technologische Sprünge dar, nachdem die Monitorentwicklung der vergangenen Jahre hauptsächlich durch immer größere Diagonalen und kleinere Features bestimmt wurde. Ultra HD-Auflösung und Widescreen-Format ermöglichen es den Herstellern nunmehr, etwas tatsächlich Neues zu präsentieren, was wiederum die Verkaufszahlen nach oben treiben soll.
Die Vertriebsrealität sieht hingegen noch etwas statischer aus. 24-Zoll-Monitore mit Full HD-Auflösung bilden weiterhin das Gros der Absätze. »Die Key-Modelle für das reine Volumengeschäft mit entsprechender Kundennachfrage sind nach wie vor 24-Zoll-Monitore, mit starker Tendenz hin zu 27-Zöllern«, erklärt Sebastian Hill, Einkaufsleiter bei Siewert & Kau.
Eine ähnliche Verteilung sieht Distributor Also. »Unser Hauptumsatz bei Monitoren erfolgt immer noch über Standard-Business-Modelle«, erklärt Christoph Spahn, Head of Business Unit bei Also. Diese Tendenz bestätigen trotz der starken Fokussierung auf neue Modelle auch die Hersteller gegenüber CRN. AOC wie MMD, BenQ und Samsung verkaufen am häufigsten Monitore mit einer Diagonale von 24 Zoll. »Mit kleinen Unterschieden zwischen dem Business- und dem Privatkundengeschäft«, sagt Lutz Hardge, Country Manager DACH bei AOC und MMD. »Bei Business ist es eher das 16:10-Bildformat, bei Privatkunden mehrheitlich 16:9.« Der Markt soll sich jedoch hin zu größeren Monitoren mit höherer Auflösung entwickeln. 27-Zoll-Displays würden zum Standard werden, erklärt Dominic Mein, Vertriebsleiter bei BenQ. Diese Standardmodelle sind bei Projekten oft in hohen Stückzahlen gefragt, der Gewinn fällt für Reseller im Volumengeschäft allerdings sehr gering aus. »Aus unserer Sicht ist das Value-Geschäft deutlich profitabler, die Margen im reinen Volume-Business sind nicht unbedingt attraktiv«, bestätigt Stephan Peters, General Manager Sales DACH bei NEC Display Solutions. Dieses macht jedoch einen großen Teil des Monitormarktes aus und sorgt in Verbindung mit sinkenden Durchschnittspreisen sowie Absatzzahlen bei Standardmodellen für einen stetigen, wenn auch leichten Rücklauf des Gesamtmarktes. Pro Jahr sinken die weltweit verkauften Stückzahlen um ein bis zwei Prozent, wie aus Zahlen der Analysten von Display Search hervorgeht.