In Europa wurden im ersten Quartal 2011 deutlich weniger Computer verkauft als im Vorjahreszeitraum. In Deutschland brach der Absatz erstmals seit zehn Jahren zweistellig ein. Vor allem das Consumer-Geschäft schwächelt, weil Endkunden lieber Tablets als Notebooks kaufen.
Der PC-Markt ist im ersten Quartal 2011 in Westeuropa um fast 18 Prozent eingebrochen. Mit Ausnahme von Apple mussten alle Hersteller in den Top 5 Federn lassen. Am stärksten erwischte es Acer. Der taiwanische Hersteller verkaufte in Westeuropa fast 30 Prozent weniger Rechner als im ersten Quartal 2011 und musste die Führungsposition wieder an HP abgeben.
Auch in Deutschland mussten die Computer-Hersteller zum Jahresauftakt einen Markteinbruch von 16,5 Prozent verkraften – der erste zweistellige Rückgang seit zehn Jahren. Hier traf es Acer noch härter: Die Taiwanesen verkauften 45 Prozent weniger Rechner als im Vorjahresquartal und mussten die Marktführerschaft wieder an HP abgeben. Der US-Hersteller verbuchte immerhin noch ein mageres Wachstum von 0,5 Prozent, das reichte, um Acer entscheidende Marktanteile abzunehmen. Als Überraschungsgewinner erwies sich Samsung. Der koreanische Hersteller verbuchte einen Zuwachs von fast 30 Prozent und rückte damit unter die Top fünf in Deutschland.
Ursache des massiven Absatzeinbruches ist die Kaufzurückhaltung im Consumer-Segment, die den Herstellern bereits das Weihnachtsgeschäft verhagelte. Dazu kommt der Siegeszug der Tablet-PCs. Viele Verbraucher kaufen statt eines neuen Notebooks lieber ein Media Tablet. Das schlug sich massiv bei den Notebook-Verkäufen nieder, die viele Jahre der Wachstumstreiber des Marktes waren. Im ersten Quartal wurden 21 Prozent weniger Notebooks verkauft als im Vorjahr, während der Desktop-Absatz nur um sieben Prozent zurückging. Noch gravierender war der Rückgang im Netbook-Segment. Von den preisgünstigen Minis wurden nur noch halb soviel verkauft wie im Vorjahresquartal.