1. Um sowohl eine geeignete Backup- und Recovery-Strategie zu entwickeln als auch die passende Lösung auszuwählen, lautet die simple Empfehlung, einen klaren Anforderungskatalog zu erstellen. Mag dieser Rat für jede Art von IT-Ausschreibung gelten, nehmen sich im hektischen Tagesgeschäft immer noch viel zu wenige Unternehmen Zeit dafür. Doch eine vorschnell eingeführte Lösung, die sich nach kurzer Zeit als ungenügend herausstellt, strapaziert ohnehin schmale Budgets unnötig. Um die Anforderungen zu erfassen, geht es zunächst um eine Bestandsaufnahme: Wo erfolgt die Erzeugung und Speicherung der Daten und wie kritisch sind die zu speichernden Daten? Aus dieser Bestandsaufnahme lassen sich die Anforderungen an die zukünftige Lösung klar ermitteln und dem Anbieter ermöglichen, ein realitätsnahes Angebot zu erstellen.
2. Backup as a Service (BaaS) ist ein vielversprechender Trend, der Backup und Recovery als Managed Service bereitstellt. BaaS erlaubt es Unternehmen, bedarfsgerecht skalierbare Backup-Kapazitäten vorzuhalten und die Kosten dafür vorausschauend zu planen. Automatisierte Backup-Tests garantieren die Integrität und Konsistenz der Backups. Auch wenn der Trend zur Cloud ungebrochen ist, erkennen die Hersteller an, dass Unternehmen auf unabsehbare Zeit in einer hybriden IT-Welt arbeiten werden. Deshalb bieten sie die wahlweise Speicherung in der Cloud, On-Premise und entsprechend der Workloads und sichern On-Premise-Daten auf Wunsch zusätzlich in der Cloud. SLAs (Service-Level-Agreements) lassen sich mit Cloud-basierten BaaS-Diensten wahrscheinlicher einhalten, etwa dank der quasi unbegrenzten Kapazität der dahinterstehenden Rechenzentren. Ausfallzeiten lassen sich minimieren und einen Großteil der Backup- und Recovery-Strategie auslagern, indem die Einhaltung rechtlicher Vorgaben durch integrierte Features vereinfacht ist.
3. (Ausnahmsweise) auf einen einzigen Anbieter setzen: Wie weiter oben geschildert, sind Unternehmen, die zwei oder mehr Backup- und Recovery-Anbieter im Einsatz haben, stärker bedroht. Dies liegt nicht zuletzt an der fehlenden Kommunikation der Lösungen untereinander. Auf der Grundlage des Anforderungskatalogs sollte die Wahl auf den Anbieter fallen, der alle Punkte bereits jetzt erfüllen kann und bestenfalls noch Raum für Entwicklung bietet. Auch wenn das Risiko eines Vendor-Lock-ins hierbei steigt, überwiegen dennoch die Vorteile einer einheitlichen Lösung.
Oliver Kolb ist Business Development Manager Commvault, und Marcel Teupe ist Sales Consultant bei ADN.