Ralf Schweitzer ging da bereits in die 4. Grundschulklasse. Aktuell braucht der Gründer von GSD Remarketing wie Kuhn auch nur Business-Notebooks zu verteilen. Man sei »zum Glück« auch lieferfähig, arbeite länger als sonst. Der Boom hält die Oberbayern aus Sulzemoos von GSD genauso in Atem wie die Unterfranken aus Schweinfurt von bb.net.
Beide Refurbisher haben die Preise angezogen. »Wir sehen jetzt schon auf der Beschaffungsseite, dass die Preise deutlich anziehen«, sagt Kuhn. Schweitzer ergänzt, dass bereits vor der Krise einzelne Komponenten wie SSDs teurer geworden sind.
Dass die Wettbewerber sich mit Blick auf die Preise aktuell nicht belauern und anpassen müssen, ist der überragenden Nachfrage bei knappem Angebot zu verdanken. »Die Preise für Business-Notebooks stehen derzeit nicht so im Fokus der Kunden«, sagt Kuhn.
Ein Business as usual nach der Corona-Krise wünschen sich wohl viele im IT-Channel. Doch daran wollen Refrubisher nicht so recht glauben. Die Marktverwerfungen könnten noch länger nachwirken, sind sich Kuhn und Schweitzer einig. Aufgrund der angespannten Liquidität können Firmen IT-Investitionen zurückhalten, Projekte aufgrund mangelnder Verfügbarkeit verschieben, »wodurch die Beschaffung deutlich schwieriger wird«, befürchtet Kuhn.
Schweitzer hofft, dass die vom Bund und Ländern nun aufgespannten Corona-Schutzschirme schnell helfen werden. »Da darf kein Bürokratiemonster entstehen, sondern schnelle finanzielle Hilfen sind wichtig«.