Mobilfunknetzbetreiber wägen beim Aufbau eines LTE-Netzes stets ab, an welchen Stellen sie ihr Netz wie umfangreich für die neue Mobilfunktechnik ausbauen wollen. Die Investitionen in die Netztechnik müssen einen Mehrwert bringen und sich letztlich auszahlen. Es lohnt sich zum Beispiel nicht, in allen Zellen die MIMO-Technik zu integrieren. Nicht überall erhöhen sich Datenrate oder Übertragungsqualität, wenn ein Mobilfunksignal über mehrere Sendeantennen an mehrere Empfangsantennen ausgesendet wird.
Beim neuen Mobilfunkstandard LTE kann ein Mobilfunksignal im Multiple-Input-Multiple-Output-Betrieb (MIMO) über mehrere Sendeantennen an mehrere Empfangsantennen gesendet werden. Das soll die Übertragungsqualität und den Datendurchsatz erhöhen. Dies lässt sich aber nur bis zu einer gewissen Reichweite erzielen, die zudem stark von Umgebungsbedingungen abhängt. Wollen Netzbetreiber sich darüber Klarheit verschaffen, wo sich die Investition in MIMO lohnt, müssen sie den Zustand der Übertragungskanäle in den einzelnen Zellen analysieren. Die Schwierigkeiten bei der Bewertung eines Funkkanals hinsichtlich seiner MIMO- Eigenschaften lassen sich an einem Beispiel veranschaulichen: Nähert sich im Dunkeln aus der Ferne ein Scheinwerferlicht, so ist mit bloßem Auge zunächst nicht zu erkennen, ob es sich um ein Auto oder um ein Motorrad handelt und ob es ein Gefährt mit einem oder zwei Scheinwerfern ist. Die Unterscheidung ist erst ab einer gewissen Nähe möglich. Das Gleiche gilt für MIMO-Empfänger: Ein MIMO-Signal ist nur bis zu einem bestimmten Abstand klar identifizierbar und kann auch nur bis zu diesem Abstand den Datendurchsatz steigern.