Der SINR ist auch eine wichtige Mess-größe für MIMO-Übertragungen. Doch es kann vorkommen, dass eine MIMO-Verbindung trotz eines großen SINR einen geringen Datendurchsatz aufweist. Umgekehrt kann eine MIMO-Verbindung mit kleinem SINR vergleichsweise große Datenraten bereitstellen. Das hängt davon ab, wie gut sich der betreffende Kanal für MIMO eignet. Maßgeblich dafür sind die Distanz zur LTE-Basisstation, die Antennengeometrie und die Mehrwegeausbreitung in der Zelle. Prinzipiell gilt, dass der SINR ein Maß für die Störung eines Signals und die Konditionszahl ein Maß für die MIMO-Fähigkeit eines Kanals ist. Deshalb muss bei der Bewertung eines Funkkanals hinsichtlich seiner MIMO-Eigenschaften zusätzlich zum SINR unbedingt auch die MIMO-Kanalqualität betrachtet werden.
Ein wichtiger Planungsparameter ist dabei die Antennengeometrie. Für ein 2×2-MIMO-LTE-System hat sich eine Trennung der MIMO-Datenströme mit einer Kreuzpolarisation von ± 45 durchgesetzt. Damit ist eine hinreichende Orthogonalität bei Sichtverbindung und bei kleinen Antennengehäusen realisierbar.