Kritiker des M-Payments bemängeln immer wieder, dass das Verfahren noch viele Nachteile mit sich bringt, die im täglichen Geschäftsleben nicht praktikabel oder schlicht kontraproduktiv sind. Auch werden regelmäßig die Sicherheitsrisiken in Bezug auf Hacking oder das Abfangen der Zugangsdaten in den Vordergrund gerückt, welche M-Payment mit sich bringen würde.
Allerdings steht diesen Bedenken eine jahrelange Weiterentwicklung der Systeme gegenüber. Sicherheitslücken wurden erkannt und ausgemerzt, Bezahlverfahren für den Nutzer transparenter und nachvollziehbar gemacht. Auch das immer wieder laut werdende Missbrauchs-Risiko durch Dritte, die in den Besitz der Hardware – also des Mobiltelefons an sich – kommen, ist nicht höher als der generelle finanzielle Schaden, der durch die Fremdverwendung beziehungsweise den Diebstahl eines Mobiltelefons entsteht. Dafür sorgen Schutzmechanismen, die etwa eine permanente „Bezahlbereitschaft“ ausschließen oder durch Mobile-TANs gegen unbefugte Transaktionen sichern.
Die Unterstellung, dass mobiles Bezahlen einen weiteren tiefen Einschnitt in den klassischen Einzelhandel mit sich bringt, weil Kaufvorgänge nicht mehr auf persönlicher Ebene stattfinden und das Einkaufserlebnis an sich anonymisierter wird, weisen Befürworter entschieden zurück. Im Gegenteil: Laut Experten bewegt die Möglichkeit, im Geschäft per Handy bezahlen zu können, immer mehr Kunden zurück in die Läden. Im Rahmen eines Projekts in den Niederlanden konnten Testpersonen bereits in einem Supermarkt einkaufen und an der Kasse mit ihrem Mobiltelefon bezahlen. Das Gerät wurde dazu an ein Terminal gehalten, gescannt und nach einem Bestätigungston galt der Einkauf als bezahlt. Die Testkäufer waren begeistert, denn die Herausforderung hierbei lag darin, dieses Verfahren ebenso einfach zu gestalten, wie etwa Zahlung per Kreditkarte oder Electronic-Cash. Denn wer wartet schon gerne im samstäglichen Einkaufstrubel minutenlang an der Kasse, bis seine SMS mit mobiler TAN oder der Bestätigungsanfrage des Händlers eingegangen ist?
Ein Blick in die Zukunft des M-Payments lässt enorm viel Platz für Spekulationen. Eines jedoch ist mit Sicherheit vorauszusehen: Das Angebot an Produkten oder Dienstleistungen im Internet wird stetig wachsen und die Bereitschaft der Anwender, dies per Mobiltelefon zu bezahlen, zieht in ähnlichem Umfang mit. Und kommende Generationen von Mobiltelefonen oder Smartphones entwickeln sich schon heute in eine Richtung, in der sie mit ganzen Büros oder Verwaltungen mithalten können. Die Frage ist, welche Nation bei M-Payment die Nase vorn haben wird, denn Asien macht den Europäern schon jetzt einiges vor in Sachen Mobiltelefonie. (CR)