Profifunk

Migration von Analogfunk auf DMR

25. September 2012, 10:31 Uhr | Jörn Schulze, Senior-Manager PMR-Technik, Telent

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Datendienste

Der digitale Betriebsfunk DMR ist ein schmalbandiges Funksystem. Auf einer Kanalbandbreite von 12,5 kHz stehen brutto nur 9600 Bit/s zur Verfügung. Nach Anwendung verschiedener Fehlerkorrekturverfahren und unter Berücksichtigung der technischen Schutzzone stehen nutzbare  Datenraten von etwa 1 kBit/s bis 3,2 kBit/s pro Zeitschlitz zur Verfügung. Dennoch bietet DMR eine ganze Reihe verschiedener Datendienste. Für Statusmeldungen sind in Tier-III-Systemen 7 Bit im Protokoll reserviert, mit denen 128 verschiedene Statusmeldungen codiert werden. Der Kurzdatendienst SDS (Short-Data-Service) kann bis zu 1.508 Byte Daten je Meldung versenden. Das SDS-Polling dient der effizienten Übertragung von Kurzdaten vieler Teilnehmer.  

Paketdaten werden durch einen Datenruf transparent übertragen. In Tier-III-Systemen ist diese Verbindung auch zu einem Gateway und damit zu zentralen IT-Komponenten möglich. Über diese Datenverbindungen werden die Daten transparent ausgetauscht. Mögliche Protokolle sind TCP/IP oder UDP/IP. Spe-zielle Anwendungen sind IP-Verbindungen zum Fernwirken bei Versorgungsunternehmen, insbesondere nach dem Standard IEC 60870-5-104. Ebenso wird das Protokoll IEC 60870-5-101 an einer RS232-Schnittstelle unterstützt.

Zukünftig werden Paketdaten-Gruppenrufe für einen effizienten Austausch von Dateninformationen genutzt. Diese Funktionalität wird insbesondere bei Versorgungsunternehmen und im ÖPNV erwartet.


  1. Migration von Analogfunk auf DMR
  2. Sprachdienste
  3. Datendienste
  4. Weiternutzen der bestehenden Ressourcen I
  5. Weiternutzen der bestehenden Ressourcen II
  6. Faktoren für effiziente Funknetze
  7. Fahrzeugfunk oder Handfunkgeräte
  8. Migrationsszenarien
  9. Expertenkommentar von Radiodata

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