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Migration von Analogfunk auf DMR

25. September 2012, 10:31 Uhr | Jörn Schulze, Senior-Manager PMR-Technik, Telent

Fortsetzung des Artikels von Teil 7

Migrationsszenarien

Für den Übergang von analogen Funksystemen zu DMR stehen verschiedene Möglichkeiten einer Migration zur Verfügung, welche individuell an die Erfordernisse angepasst werden können. Naheliegend ist der Austausch der Basisstationen. Viele Hersteller liefern Dualmode-fähige Technik, das heißt die Basistationen unterstützen analoge und digitale Betriebsarten mit automatischer oder manueller Umschaltung. In der Praxis erweist sich jedoch der parallele Betrieb analoger und digitaler Nutzer auf ein und derselben Frequenz oft als problematisch. Es besteht die Möglichkeit, das Netz mit neuen Basisstationen auszurüsten und diese zunächst nur analog zu nutzen. Dann können die Funkgeräte schrittweise ausgetauscht werden, die ebenfalls zunächst nur analog betrieben werden. Nach gründlicher Vorbereitung ist eine Umschaltung auf den Digitalbetrieb möglich. Bei komplexen Netzen bietet sich ein paralleler Aufbau von DMR zum bestehenden analogen Netz an. Sollten bisher Simplexfrequenzen genutzt worden sein, ist ein Frequenzwechsel auf eine neue DMR-Duplexfrequenz erforderlich. Im neuen parallelen DMR-Netz wird mit eingeschränkter Kapazität, also zum Beispiel nur einer Frequenz je Basisstation, begonnen. Der Digitalbetrieb ist jedoch uneingeschränkt möglich und es kann mit der Ausstattung digitaler Funkgeräte und Modems gestartet werden. Die Verbindung zwischen dem analogen und dem digitalen Betriebsfunk erfolgt über die TK-Anlage. Aus der neuen DMR-Technik ergeben sich gleichzeitig weitere, völlig neue Betriebsaspekte. Das Funksystem wird integraler Bestandteil der IT-Kommunikation im Unternehmen, weshalb Aspekte der IT-Sicherheit in besonderem Maße zu beachten sind. Der zukünftige Umstieg von IPv4 auf IPv6 sollte unterstützt werden.

Abschließend ist zu klären, ob eine Integration des Digitalfunksystems in ein bestehendes Netzmanagementsystem (NMS) erforderlich ist oder ob eine separate Überwachung der Funktechnik ausreicht. Die Einbindung in ein bestehendes NMS erfolgt meist über SNMP und gewährleistet neben einem Alarm- und Fehlermanagement die Bereitstellung von Qualitätsdaten, einer Alarmkorrelation, die Unterstützung der Inventarisierung sowie das zentrale Management aller betrieblich relevanten Sys-teme von einer zentralen Stelle aus.


  1. Migration von Analogfunk auf DMR
  2. Sprachdienste
  3. Datendienste
  4. Weiternutzen der bestehenden Ressourcen I
  5. Weiternutzen der bestehenden Ressourcen II
  6. Faktoren für effiziente Funknetze
  7. Fahrzeugfunk oder Handfunkgeräte
  8. Migrationsszenarien
  9. Expertenkommentar von Radiodata

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