Ruggedized Geräte

Robuste Computer sind mehr als nur "harte Schalen"

21. Juli 2014, 16:05 Uhr | Jerker Hellström, CEO Handheld Group

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Weitere Testarten

Sand- und Staubtest: In einen robusten Computer dürfen keine Partikel eindringen können. Fast jeder, der im Außeneinsatz tätig ist, ist irgendwann Staub und Schmutz ausgesetzt, die ohne entsprechenden Schutz wichtige Funktionen verlangsamen und Komponenten zerstören würden. Das bei Staubbeständigkeitstests angewandte Verfahren prüft das Eindringen kleiner Staubpartikel. Dabei wird das Gerät mehrere Stunden lang bei verschieden hohen Temperaturen und Windgeschwindigkeiten mit Mehl und Sand beschossen. Der Flugsandbeständigkeitstest entspricht im Wesentlichen dem Staubtest, erfolgt aber bei höheren Windgeschwindigkeiten. Der anspruchsvollste Test simuliert den Aufenthalt in der Nähe eines Flugzeugs.

Extremtemperaturtest: Robuste mobile Computer müssen für extreme Temperaturen und heftige Temperaturschwankungen geeignet sein. Das kürzlich von Handheld auf den Markt gebrachte Smartphone Nautiz X1 beispielsweise ist für einen reibungslosen Betrieb im Temperaturbereich zwischen -20 °C und 60 °C ausgelegt. Tests für hohe und niedrige Temperaturen werden nach MIL-STD-810G ausgeführt. Die Funktionsweise bei hohen Temperaturen wird bei ausgeschaltetem (Lagerung) und eingeschaltetem (Betrieb) Gerät getestet. Außerdem wird seine Funktionsweise bei normalen Betriebstemperaturen geprüft, nachdem das Gerät hohen Lagertemperaturen ausgesetzt war (Übergang vom taktischen Standby in den Betrieb). Auch der Funktionstest bei niedrigen Temperaturen erfolgt in drei Verfahren, um festzustellen, wie sich das Gerät bei Frost verhält. Diese Verfahren entsprechen – abgesehen davon, dass sie bei Frost durchgeführt werden – im Wesentlichen denen für die hohen Temperaturen.

Flüssigkeitstest:Neben den Flüssigkeitstests für die IP-Klassifizierung testen viele Hersteller robuster mobiler Computer ihre Geräte separat bei hoher Luftfeuchtigkeit nach einem Verfahren, das im Standard MIL-STD-810G definiert ist. Die Computer werden dabei bei tropischer Hitze über mehrere Tage Luftfeuchtigkeiten von mehr als 90 Prozent ausgesetzt. Viele der Merkmale, die mobile Computer flüssigkeitsbeständig machen, helfen auch, Schäden durch eine hohe Luftfeuchtigkeit zu verhindern.

Das sind die wichtigsten Tests. Nun stellt sich die Frage: Wie schaffen es Hersteller von robusten mobilen Computern, ihre Geräte wirklich so widerstandsfähig zu konstruieren, dass sie diese Tests bestehen?

  • Im Gegensatz zu herkömmlichen Computern enthalten die meisten robusten Computer keine beweglichen Teile, wie Lüfter oder sich drehende Festplatten. Anstelle von drehenden Festplatten verfügen robuste Computer über stoßunempfindlichere SSD-Laufwerke (Solid State Drives) ohne mechanische Komponenten.
  • Robuste Computer sind innen mit Aussteifungen versehen, die meist aus Aluminium bestehen und ein Verbiegen der Komponenten und Platten bei mechanischen Einwirkungen verhindern. Die Äußere Hülle (Gehäuse) und Stoßfänger sind so konstruiert, dass sie die Energie beim Fallen aufnehmen und Schäden im Inneren vermieden werden.
  • Der Touchscreen eines normalen Smartphones oder Computers besteht im Wesentlichen aus Glas (mit einer berührungsempfindlichen Beschichtung), während die Displays robuster Computer aus chemisch gehärtetem Glas gefertigt werden, das kratz- und rissbeständig ist. Diese Displays können außerdem im Gehäuse versenkt sein, was ihre Anfälligkeit weiter reduziert.
  • Für eine bessere Lesbarkeit im Freien, auch bei direkter Sonneneinstrahlung, sorgt die Hintergrundbeleuchtung des Displays.
  • Einige robuste Computer verfügen über eine integrierte Beheizung, die ihre reibungslose Funktion unter extrem kalten Arbeitsbedingungen sicherstellt. Das Heizelement sorgt für eine akzeptable Betriebstemperatur der Komponenten und eliminiert aufgrund von Temperaturschwankungen auftretende Kondensation.

Kurz, jedes einzelne Detail, jedes noch so kleine Teil wurde studiert, entwickelt und ausgewählt, um den Computer so robust wie nur möglich zu machen.

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