Vier Digitalverantwortliche lassen an ihren Erfahrungen teilhaben und berichten, wie sich Digitalisierung für ihr Unternehmen und ihre Branche gestaltet.
Wie sieht Digitalisierung in Ihrem Unternehmen konkret aus?
Thomas Lang: In der W&H Gruppe ist Digitalisierung ein wesentlicher Teil der Unternehmensstrategie. Es geht um die Vernetzung der Produkte, Predictive Maintenance, Prozessoptimierungen und darum, einfache Lösungen für medizinische Anwendungen zu gestalten. Die intuitive Bedienbarkeit der Software spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie die Dokumentation der Behandlung beziehungsweise die Nachvollziehbarkeit der Aufbereitung zwischen den Behandlungen. Bei unseren Produktionsstandorten in Österreich und Italien setzten wir vor allem auf die Digitalisierung der Produktionsprozesse, welche stark geprägt von Automatisierung sind und somit eine individualisierte Auftragsabwicklung ermöglichen.
Patrick Schneider: Die Debeka als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit hatte schon immer die Philosophie, dass wir unsere Mitglieder und Kunden in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen. Deshalb betrachten wir Digitalisierung immer nur aus einer Perspektive: Wie können wir durch Digitalisierung den besten Service für unsere Mitglieder und Kunden liefern, die Teil unserer Gemeinschaft sind? Konkret heißt das, wir nutzen digitale Services zur Vereinfachung und Beschleunigung unserer Prozesse. Wir möchten für unsere Mitglieder und Kunden immer erreichbar sein. Egal ob persönlich oder digital. Hierfür stellen wir uns im Bereich der digitalen Kanäle, von Homepage über Apps bis zu Social Media zukunftsfähig auf. Und natürlich bleiben wir unserer Linie treu, unseren Mitgliedern und Kunden kompetente Beratung und besten Service auch im persönlichen Kontakt zu bieten. Wir sind uns sicher, so das Erlebnis für unsere Mitglieder und Kunden zu liefern, das von einem modernen Traditionsversicherer erwartet wird.
Frank Hennigfeld: Wempe ist ein Familienunternehmen mit langer Tradition. Das Kerngeschäft stützt sich auf den Verkauf hochwertiger Uhren und Schmuck sowie Serviceleistungen. Mit 32 Niederlassungen in deutschen und internationalen Standorten ist die Kundeninteraktion vor allem durch den persönlichen Kontakt geprägt. Kund*innen finden bei Wempe eine intensive und tiefgehende Beratung. Daher standen die digitalen Fähigkeiten lange nicht im Vordergrund. Mit den veränderten Kundenanforderungen ist der Bedarf immer größer geworden. 2019 wurde ein umfassender Relaunch des Online-Shops durchgeführt. Im selben Jahr wurden der weitere Ausbau der IT nochmals intensiviert und eine umfassende Digitalisierungsstrategie verabschiedet.
Stefan Stahlmecke: John Deere ist eine Smart Industrial Company. Den Schritt dorthin haben wir in einer der größten Umstrukturierungen in der Firmengeschichte vollzogen und uns in allen Bereichen weltweit mit den drei Geschäftsfeldern Produktionssysteme, Technologie-Lösungen und Lebenszyklus-Lösungen neu aufgestellt. Das bedeutet: Wir betrachten Traktor, Mähdrescher und Co. nicht mehr als einzelne Maschine, sondern schauen auf das ganze Produktionssystem inklusive der dahinterliegenden Software. Wir sind überzeugt: Daten sind die Bauernregeln von morgen, denn sie ermöglichen bessere Entscheidungen auf dem Acker und in der Fabrik. Hierbei helfen Sensorik, GPS-Technologie, Automatisierung und KI. Die Digitalisierung hilft der Landwirtschaft nicht nur bei der Optimierung der Produktion, sie unterstützt auch bei der Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen. Landwirte werden durch Politik und Verbraucher immer stärker gefordert und müssen im elektronischen Feldtagebuch den Nachweis erbringen, welche Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen sie wann und unter welchen Bedingungen durchgeführt haben.