funkschau Serie Digitalpioniere

Von Wohnzimmer-Konzerten und anderen kreativen "Pandemie-Blüten"

22. April 2021, 13:00 Uhr | Interviews: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Höhere Konzentration und weniger Unterbrechungen im Homeoffice

Viele Unternehmen konnten ihre Mitarbeiter ins Homeoffice senden. Was war für Sie als Organisation die überraschendste Erkenntnis an dieser dezentralen Arbeitsweise?

Nast: Durch unsere Tourneetätigkeit sind wir daran gewohnt, auch außerhalb unseres Büros „zu funktionieren“. Zur Zeit des Lockdowns sind auch unsere KollegInnen im administrativen Bereich ins Homeoffice gewandert, was wunderbar funktioniert hat. Wir haben uns reorganisiert und rasch alle möglichen digitalen Kommunikationswege genutzt und ich bin überzeugt davon, dass vieles davon unseren Arbeitsalltag nachträglich – also auch nach der Pandemie – prägen wird. Proben und Konzerte zu veranstalten, mit einem über 100 Personen fassenden Orchester zu reisen, diese Kerntätigkeit konnten wir natürlich nicht oder nur mit Einschränkungen ausüben.

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Dr. Susanne Hügel ist Head of Digital Innovation & Business Acceleration Continental Europe bei CBRE. Das Unternehmen beschäftigt rund 100.000 MitarbeiterInnen und bietet Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie.
© CBRE

Dr. Hügel: Zunächst gab es wenig Überraschungen –  als globales Unternehmen mit internationalen Teams haben wir schon vor der Pandemie mobiles Arbeiten ermöglicht und virtuelle Teamarbeit praktiziert. Wenn allerdings die Option zur Pflicht wird, permanent aus dem Homeoffice heraus zu arbeiten, werden die Einschränkungen der räumlichen Isolation spürbar. Denn der spontane, oft auch informelle Austausch mit den Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen fehlt. Gerade mit jenen, die man nicht aufgrund gemeinsamer Projekte regelmäßig in Calls spricht, die aber dennoch für die eigenen Tätigkeiten wichtige Informationen haben.

Balbach: Bei uns gab es bereits vor Corona die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Für mich zeigt sich sogar, dass bestimmte Prozesse besser laufen: Alle „Delivery“-Tätigkeiten, bei denen es um das fokussierte Abarbeiten von Aufgaben geht, profitieren von der höheren Konzentration und den weniger gewordenen Unterbrechungen. Die „Ideation“-Tätigkeiten – Kreativ-Prozesse, Lösungsfindung und Strategieentwicklung – leiden jedoch etwas. Wichtig ist, MitarbeiterInnen so gut es geht im Homeoffice zu unterstützen – beispielsweise durch bessere Hardware. Auch nach Corona werden wir Homeoffice in deutlich größerem Maßstab ermöglichen.


  1. Von Wohnzimmer-Konzerten und anderen kreativen "Pandemie-Blüten"
  2. Höhere Konzentration und weniger Unterbrechungen im Homeoffice
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