Bis zum Jahr 2030 könnte Datenkompetenz die wichtigste Fähigkeit sein, über die ArbeitnehmerInnen verfügen sollten. Das legen Ergebnisse einer aktuellen Studie von Qlik, Anbieter von Datenanalysen, nahe.
Mit der Datenkompetenz von MitarbeiterInnen scheint es aktuell noch nicht weit her zu sein: Laut einer Studie von Qlik trauen lediglich sieben Prozent der befragten deutschen ArbeitnehmerInnen in dieser Hinsicht ihren eigenen Fähigkeiten. In Deutschland befragt wurden 200 Führungskräfte und 1.000 MitarbeiterInnen, global nahmen 1.209 Führungskräfte und 6.197 MitarbeiterInnen an dem Umfrage teil.
Gleichzeitig ergab die Studie, dass 66 Prozent der befragten Führungskräfte und 35 Prozent der ArbeitnehmerInnen aus Deutschland davon ausgehen, dass bis zum Jahr 2030 der Bedarf an Mitarbeitenden mit Datenkompetenz die wichtigste Fähigkeit eines Arbeitnehmers sein wird. Datenkompetenz werde auch deswegen wichtiger, da Daten künftig immer mehr in Arbeitsabläufe integriert würden; das mache es notwendig, in Echtzeit auf Ereignisse reagieren zu können. Unter Datenkompetenz sei demnach zu verstehen: die Fähigkeit, Daten zu lesen, mit ihnen zu arbeiten, sie zu analysieren und dadurch bessere Entscheidungen zu treffen.
Einher gehe die Nachfrage nach Datenkompetenz mit einem grundlegenden Wandel des modernen Arbeitsplatzes, bedingt auch durch die Zunahme der KI. So sind 75 Prozent der Befragten auf Geschäftsführer-Ebene der Meinung, dass intelligente Tools Mitarbeitende dabei unterstützen, bessere Entscheidungen zu treffen und 81 Prozent gaben an, dass Mitarbeitende damit grundsätzlich produktiver arbeiten würden.
Um dieses Potenzial zu nutzen, sagten 44 Prozent der befragten Führungskräfte, dass ihr Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre einen Chief Automation Officer einstellen wolle – 100 Prozent der deutschen Befragten glauben, dass dies innerhalb des nächsten Jahrzehnts geschehen wird. Gleichzeitig glauben 57 Prozent der befragten deutschen MitarbeiterInnen, dass Datenkompetenz – trotz der zunehmenden Bedeutung von KI – zu einer größeren Jobsicherheit beiträgt.
„Wir hören oft, dass Mitarbeiter verstehen müssen, wie KI ihre Arbeit beeinflussen und ergänzen wird. Aber noch wichtiger ist, dass wir ihnen helfen, die Fähigkeit zu entwickeln, dass sie dem Ergebnis der intelligenten Algorithmen einen menschlichen Mehrwert verleihen“, sagt Elif Tutuk, VP of Innovation & Design bei Qlik. „Datenkompetenz wird entscheidend sein, um die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz über die menschliche Zusammenarbeit hinaus zu erweitern. Die Mitarbeiter müssen in die Lage versetzt werden, die maschinelle Intelligenz mit menschlicher Kreativität und kritischem Denken zu ergänzen.“
Die befragten GeschäftsführerInnen gaben an, dass sie BewerberInnen, die ihre Datenkompetenz nachweisen können, durchaus ein höheres Gehalt anbieten würden; bei den deutschen Befragten lag die angebotene Gehaltserhöhung bei 26 Prozent.
Entsprechende Qualifikationen würden sich Mitarbeitende allerdings oftmals selbst beschaffen. So gaben 83 Prozent der befragten ArbeitnehmerInnen an, eigene Zeit zu investieren, 70 Prozent würden demnach für Fortbildungen auch selbst bezahlen.
Über die Umfrage: Der Bericht „Data Literacy: The Upskilling Evolution“ basiert auf einer von Censuswide im Oktober und November 2021 durchgeführten Umfrage unter 1.209 Führungskräften und 6.197 Vollzeitbeschäftigten in Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern in Großbritannien, den USA, Deutschland, Frankreich, Japan, Australien und Neuseeland. Der Bericht, der in Zusammenarbeit mit The Future Labs entwickelt wurde, kombiniert Erkenntnisse aus Experteninterviews mit Umfragen unter 1.209 globalen Führungskräften und 6.197 Mitarbeitern, davon 200 Führungskräfte und 1.000 Mitarbeiter aus Deutschland.