Um WLAN im Umfeld von Industrie 4.0 nutzen zu können, sind robuste drahtlose Netze in der Shop Floor-Umgebung erforderlich. Doch welche Rolle spielt WLAN schon heute, welche Bedeutung hat dessen Verfügbarkeit und welche Lösungen stehen zur Verfügung?
Die Entwicklung von Wireless LAN (WLAN) ist in den vergangenen Jahren deutlich vorangeschritten, vor allem in Bezug auf die Datenübertragungsrate und die Übertragungsstabilität. Neue Endgeräte und Anwendungen schaffen auch Mehrwerte für die Produktion und deren Prozesse. WLAN spielt daher als Anbindungstechnologie im Umfeld von Industrie 4.0 eine immer wichtigere Rolle. Es sorgt im Vergleich zur festen Verkabelung für deutlich mehr Flexibilität bei der Datenübertragung zwischen Maschinen. Die Mitarbeiter profitieren vom einfachen Zugriff auf Geräte, Anwendungen und Daten. Dies bringt nicht nur Vorteile hinsichtlich der Mobilität, sondern auch hohe Kosteneffizienz bei der Umstellung auf neue Produktionsprozesse.
Ein Standard für zwei Welten
Für den Einsatz im industriellen Bereich sind bei Nutzung des gleichen Standards (IEEE 802.11) gegenüber der Bereitstellung in Büroumgebungen andere Anforderungen zu erfüllen. Zum Beispiel stehen beim Office WLAN als Service für mobile Anwender eine flächendeckende Bereitstellung, hohe Performance, die Unterstützung vieler Teilnehmer, Sicherheit und einfache Verwaltung im Vordergrund.
Beim bisherigen Industrial WLAN als Bestandteil einer Prozessinfrastruktur sind dagegen eine produktionsbezogene punktuelle Bereitstellung, Ausfallsicherheit, Zuverlässigkeit, Robustheit sowie eine einfache und schnelle Wiederherstellbarkeit entscheidend. Die IT-Infrastruktur im Umfeld von Industrie 4.0 steht vor der Herausforderung, die Mehrwerte beider Welten zu vereinen, da es sowohl mobile Anwendungen als auch streng getaktete Produktionsprozesse durch Hochverfügbarkeit unterstützen muss. Zudem ist der Einsatz von WLAN im Industrie-Umfeld nicht so einfach wie in Büroumgebungen. Denn die Bedingungen – beispielsweise in Produktionshallen mit großen Flächen, viel Metall und anderen Störfaktoren für die Funkübertragung – stellen hohe Anforderungen an die WLAN-Infrastrukturen. Gleichzeitig müssen die Komponenten in anspruchsvollen Umgebungen mit großer Hitze, Kälte, Staub oder Feuchtigkeit funktionieren. Da Robustheit und Stabilität gewährleistet werden müssen, sind die Gehäuse stoßfest und verwenden teilweise andere Anschlüsse.