Siemens-Manager Neike berichtete von dem seit 2018 laufenden Projekt, den Berliner Stadtteil Siemensstadt – ein vor über 100 Jahren errichtetes Areal des Konzerns mit Werksneubauten und sachlich-schlichten Arbeitersiedlungen, damals Modellprojekt für das „Neue Bauen“ – zum Innovationscampus für das 4.0-Zeitalter umzugestalten: Ziel sei es, den Kiez auszulegen auf die Zukunft des Wohnens, Arbeitens und kontinuierlichen Lernens. Man werde über eine Million Quadratmeter komplett neu gestalten.
Nemat erinnerte in diesem Kontext daran, dass einst die Waschmaschine den Frauen die zeitraubende Aufgabe des Wäschewaschens abnahm und damit Emanzipationsfreiräume schuf; ähnlich große Hoffnung setzt sie in die Möglichkeiten der Demokratisierung durch IT und Robotik: Diese könnten künftig alles liefern vom Chauffeur as a Service, über Putzen as a Service bis hin zum Legosteine-Sortieren as a Service.
Die Siemensstadt sieht sie als Vorläufer für die Massendemokratisierung von Services. Wichtig für dieses Ziel sei es für die Unternehmen, in Ökosystemen zu denken. Deshalb arbeite die Telekom mit Konzernen wie SAP ebenso zusammen wie mit Startups, mit amerikanischen wie mit chinesischen Unternehmen. Nötig sei es, Know-how in Deutschland zu digitalisieren und zur Verfügung zu stellen, so die Telekom-Managerin.
Das Themenspektrum der viertelstündigen Breakout-Sessions reichte vom hybriden Arbeiten über die Digitalisierung des Gesundheitssektors bis zur digital gestützten Bildung. Für Hybrid Work propagiert Cisco das Konzept des „Secure Remote Workers“ – der natürlich alles einsetzt, was Ciscos Technologieportfolio so hergibt. Im Home-Office zum Beispiel – und dieses Beispiel ist ja leider nach wie vor kein wahllos herausgepicktes – könne der Sicherfernarbeiter ein Cisco-Tischtelefon nutzen, das an sein heimisches WLAN angeschlossen, aber ohne Rufumleitung per Büro-Telefonnummer erreichbar ist, zudem für das gepflegte Erscheinungsbild bei Zoom-... sorry: bei Webex-Konferenzen eine Desktop-Kamera mit guter Ausleuchtung.
Dem Home-Officer von Welt empfielt Cisco das KI-gestützte Desktop-Gerät Webex Desk Pro: Damit könne man dank integrierter Greenroom-Funktion eigene Präsentationsinhalte als Hintergrund einrichten, zudem gebe es Funktionen wie Whiteboard, Sprachbefehle oder das Ausblenden von Hintergrundlärm – für manch ein Online-Meeting der Rettungsanker. Befindet sich der Heimoffizier gerade mal nicht in einer Webex-Konferenz, könne er das Gerät als normalen 4K-27-Zoll-Monitor nutzen.
Im Konferenzraum wiederum, so die Cisco-Präsentatoren, lasse sich die hauseigene Konferenztechnik berührungslos bedienen, auch biete sie virtuelle Assistenzfunktionen und DSGVO-Konformität dank Datenspeicherung im europäischen Rechtsraum. Zudem könne die Technik erkennen, wieviele – und sogar welche – Personen im Raum sind. Dies erleichtere die Planung künftiger Kapazitäten oder die Wahrung des Sicherheitsabstands im pandemieverschärftem Besprechungsumfeld. Die Webex-Technik lief übrigens bei der Connect mit laut Cisco bis zu 7.000 Teilnehmern weitgehend rund, lediglich beim Session-Wechsel musste der Verfasser dieser Zeilen meist mehrere Anläufe nehmen, um wieder in den Stream zu gelangen.
Ulrich Brüll, Leiter Cyber Resilience und Consulting Services beim Cisco-Partner xevIT, berichtete von den Herausforderungen, das Gesundheitswesen auf digitale Beine zu stellen: Das KHZG (Krankenhaus-Zukunfts-Gesetz) definiere Digitalisierung als Sache der Geschäftsführung, und laut KHZG seien 15 Prozent der Fördermittel für IT-Sicherheit zu verwenden. Doch oft mangele es medizinischen Einrichtungen an IT-Mitarbeitern, das Netzwerk sei acht bis zehn Jahre alt und somit für aktuelle Anforderungen nicht gerüstet, das IT-Team kenne oft nicht einmal die Anforderungen der Klinikleitung etwa für den WLAN-Ausbau, müsse ihr zugleich aber erst einmal die Dringlichkeit von IT-Security verdeutlichen. Deshalb hat xevIT ein Cyberresilience-Programm für Krankenhäuser aufgesetzt. Es umfasst ein SOC as a Service mit Managed Detection, Incident Response, On-Site-Support, Consulting, Security-Checks sowie Lösungen für IT-, OT- und Cloud-Sicherheit.