Angesichts des beträchtlichen Wachstums von Technologien für mehr Speichereffizienz werden Anbieter von Storage-Software zu gefragten Übernahmekandidaten. So haben sich Dell und HP gerade erst einen Bieterwettstreit um den Anbieter von Speichersoftware, 3Par, geliefert und sich mehrmals mit ihren Angeboten gegenseitig übertroffen. Je 33 Dollar pro 3Par-Aktie zahlt Hewlett-Packard als Sieger der Übernahmeschlacht nun für die Akquisition. Bevor 3Par in den Mittelpunkt des Interesses der beiden IT-Riesen rückte, war die 3Par-Aktie dagegen weniger als zehn Dollar wert. Für den Kaufpreis von insgesamt 2,4 Milliarden Dollar bekommt HP jedoch Zugang zu 3Pars Technologien für Storage-Virtualisierung und Thin Provisioning.
Im vergangenen Jahr lieferten sich bereits EMC und NetApp eine ähnliche Bieterschlacht um den Deduplizierungs-Spezialisten Data Domain. Gewinner EMC konnte den Hersteller schließlich für 2,1 Milliarden Dollar übernehmen - musste jedoch einen satten Aufschlag zu den in einem ersten Gebot von NetApp gebotenen 1,5 Milliarden hinnehmen.
Aber auch Systemhäuser stehen vor neuen Herausforderungen - und vor neuen Umsatzmöglichkeiten. Während das Storage-Geschäft früher eine abgegrenzte Welt war, sollten sich Systemhäuser heute mit Servern, Applikationen, Netzwerk, Speicher, Software und Management sowie deren Zusammenspiel auskennen. »Die Servervirtualisierung erfordert, dass auch Vertriebspartner ganzheitliche Lösungen anbieten und umsetzen müssen. Reine Hardwarefeatures, egal ob bei Server oder Speicher, verlieren an Bedeutung. In den Vordergrund tritt viel mehr, wie die Komponenten in einer Lösungsbetrachtung zusammenspielen«, sagt Ingo Kraft von HP. Das bestätigt auch Computacenter. »Es wird es notwendig sein, das Rechenzentrum ganzheitlich zu betrachten. Besonders bei der Optimierung der operativen Aufgaben wird Software im Allgemeinen und Datenmanagement-Software im Speziellen benötigt. Der Kunde erwartet folglich entsprechendes Know-how auf Reseller-Seite«, so Oliver Leisering. »Schon heute merken wir, dass hybride System-Umgebungen, bei denen sowohl physikalische als auch virtuelle Systeme eingesetzt werden, auf dem Vormarsch sind. Das Wissen um ein professionelles Management solcher Umgebungen wird immer mehr als Grundvoraussetzung gelten«, sagt auch Vizioncore-Chef Joachim Guth.