Storage-Markt im Umbruch

Komplettlösungen und Software gewinnen an Bedeutung

13. Juli 2017, 8:01 Uhr | Daniel Dubsky

Der Markt für Speichersysteme befindet sich auf Talfahrt: Die Nachfrage nach Disk-Arrays geht weiter zurück und ausgerechnet im boomenden Flash-Bereich sorgen Lieferengpässe für hohe Preise. Doch mit cleveren Komplettlösungen wie hyperkonvergenten Infrastrukturen oder der Konzentration auf das Datenmanagement lassen sich weiterhin gute Umsätze und Margen erwirtschaften.

Die Nachfrage nach Speicher ist ungebrochen hoch, da die Datenmengen in den Unternehmen infolge der Digitalisierung stark wachsen. Allein im ersten Quartal 2017 wurden IDC zufolge weltweit Enterprise-Storage-Systeme mit insgesamt 50,1 Exabyte ausgeliefert – umgerechnet 50,1 Milliarden Gigabyte und ein deutliches Plus gegenüber den 27,8 Exabyte des Vorjahreszeitraums. Dennoch ist der Markt für die Hersteller wie auch ihre Vertriebspartner schwierig, da sinkende Preise der Branche zu schaffen machen. Trotz der deutlich gewachsenen Kapazitäten schrumpfte das Umsatzvolumen um 0,5 Prozent auf knapp 9,2 Milliarden Dollar. Dazu kommt, dass die Verkäufe von Disk-Arrays weiter einbrechen, aber auch der Umsatz mit serverbasierten Systemen ging erneut zurück.

In der EMEA-Region, wo der Markt für Storage-Arrays zum Jahresauftakt das neunte Quartal in Folge schrumpfte und nur noch ein Volumen von 1,6 Milliarden Dollar erreichte, sanken die Umsätze mit Disk-Systemen um 34 Prozent. Lichtblick bleibt das All-Flash-Segment, das um gut 100 Prozent zulegen konnte und bereits ein Viertel der Gesamtverkäufe ausmacht. Die Unsicherheit durch den Brexit, ungünstige Wechselkurse, interne Umstrukturierungen bei den Herstellern und höhere Komponentenkosten für SSDs hätten dem Markt einmal mehr zugesetzt, fasst IDC-Analystin Silvia Cosso zusammen. »Da Unternehmen jedoch auf ihrem Weg der digitalen Transformation voranschreiten, ist beim Verkauf von All-Flash-Systemen keine Krise in Sicht.«

Zumindest nicht auf Nachfrageseite. Anders sieht es allerdings mit der Liefersituation aus, denn da die schnellen Speicher aktuell in fast allen Geräten zum Einsatz kommen – von Mobilgeräten und Rechnern über Server und Storage-Systeme bis hin zu Industriemaschinen und anderen Geräten des Internet of Things – gibt es durchaus Engpässe, was zu höheren Preisen geführt hat. Die Auswirkungen sind allerdings vor allem im Consumer- und Komponentengeschäft zu spüren, da einige Flash-Produzenten wie Intel ihre Fertigungskapazitäten auf den Datacenter-Bereich konzentrieren und die großen Storage-Hersteller in der Regel über langfristige Verträge abgesichert sind. »Bei uns gibt es keine Versorgungsprobleme«, betont etwa Henri Richard, Sales-Chef von NetApp: »Meine Zusage ist, dass Partner, die mit uns Geschäfte machen, beliefert werden.«


  1. Komplettlösungen und Software gewinnen an Bedeutung
  2. Die Flash-Krise
  3. Rechenzentrum aus der Box
  4. Es geht um die Daten

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