Whatsup-Gold ist ein weit verbreitetes Monitoring-Produkt für Windows- und TCP/IP-Netzwerke. Die Software führt eine Netzwerk-Discovery durch, überwacht Netzwerkgeräte in Echtzeit, führt automatisch Aktionen aus, wenn sich der Zustand eines beobachteten Geräts ändert oder ein Schwellenwert überschritten wird, generiert Berichte und alarmiert Administratoren.
Das Produkt ist hoch skalierbar und bietet eine enorme Funktionalität. Allerdings muss sich der Kunde, bevor er das Produkt kauft, gut überlegen, welche Funktionen er benötigt und welche Geräte oder Netzwerke er eigentlich überwachen möchte, denn Whatsup-Gold ist in vier Editions erhältlich.
Diese Editionen unterscheiden sich in Bezug auf die Leistungsfähigkeit, den Funktionsumfang und natürlich den Preis. Das macht die Auswahl nicht einfach. Wer ein Produkt sucht, das beispielsweise dem PRTG-Network-Monitor ebenbürtig ist, kann mit dem Einstiegsprodukt Whatsup-Gold-Premium nicht viel anfangen. Denn dieses unterstützt unter anderem kein verteiltes Monitoring. Wer diese Funktionalität benötigt, muss zur Whatsup-Gold-MSP- oder -Distributed-Edition greifen – und dafür natürlich mehr Geld auf den Tisch legen.
Bleiben wir einen Augenblick beim direkten Vergleich mit PRTG – schließlich ist dies ein Vergleichstest. Das Setup von Whatsup-Gold erfordert deutlich mehr Zeit und Planung. Das liegt erstens daran, dass erst ein Microsoft-SQL-Server zu installieren ist, falls noch keiner vorhanden sein sollte. Immerhin installiert die Whatsup-Setup-Routine auf Wunsch Microsoft-SQL-Server-2005-Express-Edition, wenn sie keinen anderen SQL-Server findet.
Zweitens installiert das Setup-Programm zunächst nur Whatsup-Gold-Central-Site-Edition und den Dashboard-Screen-Manager. Um das Produkt vollständig nutzen zu können, ist auf Computern in entfernten Standorten noch die Whatsup-Gold-Remote-Site-Edition zu installieren. Das ist alles sehr unangenehm, dabei könnte es so einfach sein – Paessler zeigt, wie es geht.
Sobald die Software läuft, geht es an die Entdeckung der Geräte im Netzwerk. Die Netzwerk-Discovery gab schon in früheren Versionen keinen Grund zur Klage. Für die Version 14 wurde sie trotzdem noch einmal verbessert.
Das Produkt kommt mit neuer Discovery-Console und Discovery-Web-Schnittstelle sowie einer verbesserten Discovery-Engine, die Netzwerkgeräte noch zutreffender identifiziert. Der Hersteller sagt, die neue Discovery-Engine sei bis zu vier Mal schneller als die alte Version. Das ließ sich nicht testen – schnell war sie in jedem Fall.
Administratoren können übrigens Geräterollen vordefinieren. Damit gelangt man schneller zum Start des Monitorings. Das Programm bietet mehrere Discovery-Optionen, darunter IP-Address-Range-Scan, SNMP-Smart-Scan, Host-Datei-Import und Scan einzelner Geräte.
Die im Test genutzten IP-Range- und SNMP-Scans funktionierten zuverlässig. Das Programm nutzt bereits während der Discovery aktive Monitore, um unter anderem DNS-, NNTP- und TCP-Echo-Server sowie Applikationen zu entdecken, die beispielsweise über HTTP, HTTPS oder POP3 kommunizieren. Der Administrator kann zudem sofort Performance-Monitore selektieren, die das Programm beim Scan-Prozess und später nutzt.
Die Monitore verknüpft der Administrator mit Richtlinien. Diese beschreiben eine Reihe von Aktionen, die auszuführen sind, sobald es bei einem Gerät zu einem Fehler kommt. Whatsup-Gold sendet bei einem erkannten Fehler beispielsweise eine E-Mail-Nachricht, spielt einen Sound ab oder öffnet aus einem ausgewählten Computer eine Pop-up-Nachricht.
Whatsup-Gold pollt Geräte im Netzwerk aktiv, um Statusänderungen zu erkennen. Dazu nutzt das Programm die erwähnten vorkonfigurierten oder vom Administrator erzeugten Monitore. Performance-Monitore beobachten die Ressourcen eines Geräts, beispielsweise Platten, Schnittstellen und Speicher.
Abhängig von den beim Pollen erhaltenen Antworten führt Whatsup-Gold Aktionen aus, beispielsweise benachrichtigt es den Administrator oder startet einen Dienst neu. Prima ist das neue Alert-Center, das Alarme konsolidiert anzeigt und das Management der Benachrichtigungsrichtlinien vereinfacht.
Administratoren sind damit immer darüber unterrichtet, was in ihrem Netzwerk vor sich geht. Allerdings liefert das Alert-Center nicht so gründliche Erklärungen wie das vergleichbare Feature des PRTG-Network-Monitors.
Ipswitch hat seinem Produkt mehrere neue aktive Monitor hinzugefügt, unter anderem für die Überwachung von APC-UPSs, Exchange-2007 und -2010 (Beta1), für Lüfter und Netzteile, Temperatur, FTP und HTTP-Inhalte.
Whatsup-Gold unterstützt nun Cisco- und Juniper-Netscreen-CPU- sowie Memory-Performance-Monitore, Microsoft-SQL-Server-2008, Vmware-ESXi 3.0 und höher, Microsoft-Hyper-V-Server 2008 Sflow und J-Flow.
Außerdem wurden viele Fixes eingearbeitet. Zusätzliche Funktionen, beispielsweise ein Monitoring der Bandbreitennutzung, VoIP-Monitoring oder Layer-2/3-Mapping, sind nach wie vor in Form optionaler Plug-ins erhältlich.