Datensicherung im Wandel

Verfügbarkeit ist Trumpf

23. März 2017, 8:45 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Tape lebt noch immer

Michael Hon-Mong, Managing Director Central & Eastern Europe bei Unitrends
Michael Hon-Mong, Managing Director Central & Eastern Europe bei Unitrends
© Unitrends

Klar ist aber auch, dass die Cloud nicht als einziger Speicherort für Backup-Daten ausreicht – und das nicht nur wegen der in Deutschland teilweise erschreckend schlechten Internetanbindung mancher Regionen. Im Rahmen einer klassischen 3-2-1-Backup-Strategie kommt die Cloud bei der Offsite-Sicherung zum Zug, während lokal weiter Disk und Tape im Einsatz sind. Dabei erfreut sich Tape, obwohl schon seit Jahren totgesagt, weiter großer Beliebtheit. Fujitsu konstatierte auf seinen diesjährigen Storage Days sogar einen wachsenden Markt: »Bänder sind wieder im Kommen«, sagte Stefan Roth, Manager Sales Competence Center Storage & Network Solutions bei Fujitsu. Da die Technologie weiterentwickelt werde, steige die Kapazität und Performance. Seine Prognose: »Eher wird die Platte aussterben.«

Gegenüber Festplattensystemen haben Bänder den Vorteil, dass sie sich gut außer Haus lagern lassen und für die Verschlüsselungsaktivitäten von Ransomware, aber auch für die Zugriffe von Unbefugten über das Netzwerk nicht erreichbar sind. Dennoch sehen die meisten von CRN befragten Experten eher eine sinkende Bedeutung der Technologie. »Die Verwendung von Tape wird Schritt für Schritt schwinden und andere Lösungen wie Cloud-Anwendungen werden zum Einsatz kommen«, lautet etwa die Einschätzung von Unitrends-Manager Michael Hon-Mong: »Ganz verschwinden wird das Band jedoch nicht, sei es aus Nostalgie langjähriger Administratoren oder wegen den Anforderungen von Spezialanwendungen.«

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen setzen aber wegen günstiger Preise, hoher Zugriffsgeschwindigkeiten und einfachen Handlings fast ausschließlich auf Disk. Laut Hans Schramm von Dell EMC kommen zudem dort, wo Daten innerhalb kürzester Zeit wiederhergestellt werden müssen, auch schon SSDs zum Einsatz. Letztlich sei das Medium aber gar nicht mehr so entscheidend: »Da sich Technologien ständig verändern und andere ablösen, ist die Frage heute nicht, welche Disk oder welches Band genutzt wird, sondern eher, wo die Daten liegen sollen. Wie schnell sollen sie verfügbar sein? Welchen Charakter haben sie: geht es um die Verfügbarkeit oder die Archivierung? Dementsprechend werden Entscheidungen On-premise versus Cloud oder Public versus Private Cloud gefällt, während das Medium immer mehr in den Hintergrund gerät.«


  1. Verfügbarkeit ist Trumpf
  2. Recovery-Tests nicht ­vernachlässigen
  3. Datensicherung als Service
  4. Tape lebt noch immer
  5. Niedrige Komplexität mit Appliances

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu EMC Deutschland GmbH

Weitere Artikel zu Acronis Germany GmbH

Weitere Artikel zu Dell EMC

Weitere Artikel zu Veeam Software

Weitere Artikel zu Barracuda Networks Inc.

Weitere Artikel zu Unitrends

Weitere Artikel zu Messtechnik-Lang

Matchmaker+