Je mehr Alltagsgegenstände von Computern und mobilen Devices bis zu Autos und Fertigungsstraßen mit dem Internet verbunden sind, desto höher werden auch die Anforderungen an das WLAN. Eine hohe Verfügbarkeit und Geschwindigkeit sind für viele Einsatzzwecke ebenso geschäftskritisch wie die lückenlose Signalabdeckung. Das setzt Access Point-Technologien voraus, die einer hohen Geräteanzahl gewachsen sind. Die Sicherheit der Verbindungen spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. »Eine der Kernanforderungen, die Unternehmen an gegenwärtige WLAN-Netze stellen, ist definitiv die Sicherheit. Aktuelle Standards bieten aber ausreichend Möglichkeiten, selbst höchste Ansprüche abzudecken«, weiß Michael Müller, Manager Product Management DACH bei D-Link.
Auch die Anforderungen an die Managebarkeit eines drahtlosen Netzwerks steigen. So muss das WLAN-Management die Verfügbarkeit aller Access Points und deren Auslastung permanent überwachen. Darüber hinaus ist das System etwa dafür verantwortlich, bei Performance-Engpässen automatisch geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen, bei Bedrohungen oder Angriffen diese abzuwehren und entsprechend zu reporten.
Um den wachsenden Bedarf an Geschwindigkeit und Bandbreite abzudecken, hat das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) den WLAN-Standard 802.11ac entwickelt. Mit dem im Dezember 2013 verabschiedeten Standard können es WLANs in Sachen Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit mit drahtgebundenen Netzwerken aufnehmen. Dank ac-WLAN sind – zumindest auf dem Papier – Geschwindigkeiten von bis zu 1.300 MBit/s erzielbar. Das ist mehr als doppelt so viel wie mit dem Vorgänger-Standard 802.11n. Damit lassen sich in Büros etwa Videokonferenzen in hoher Bildqualität realisieren, Mitarbeiter können mit dem eigenen Smartphone oder Tablet über das Office-WLAN zügig aufs Internet zugreifen.
Obwohl es noch immer viele Misch-Topologien mit älteren, langsameren Standards gibt, ist ac-WLAN auch im Business-Kontext dabei, sich durchzusetzen. Zahlen des Marktforschungsinstituts Context zufolge liegt die derzeitige Marktdurchdringung der ac-Technologie für den Business-Bereich bei rund 50 Prozent. Experten gehen jedoch von einem weiteren Anstieg aus. »Immer mehr Endgeräte unterstützen inzwischen den 802.11ac-Standard und treiben damit den Bedarf an entsprechenden Access Points an. Kunden, die nach vorne denken, installieren sich schon jetzt ausschließlich 802.11ac Access Points«, sagt Hans-Dieter Wahl, Business Line Manager WLAN beim Nürnberger ITK-Spezialisten Bintec Elmeg.
Mit 802.11ad und 802.11ah gibt es mittlerweile zwei neue WLAN-Standards, die allerdings für deutlich speziellere Einsatzgebiete gedacht sind. Die 802.11ad-Technologie punktet mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu sieben GBit/s, da sie im 60 GHz Bereich funkt, statt auf die überlasteten 2,4 und 5 GHz Bänder zu setzen. Da der Standard als Kurzstreckenfunk vor allem für die Verbindung zwischen zwei Geräten gedacht ist, beträgt die Reichweite im Gegensatz zum klassischen WLAN jedoch nur wenige Meter. »Für den WLAN-Standard 802.11ad sehen wir nur einen sehr begrenzten Einsatzbereich, da hierbei nur eine sehr geringe Reichweite ermöglicht wird. Der Standard könnte zum Beispiel das HDMI-Kabel für Kurzdistanz-Streaming ersetzen«, sagt Netgears Zentral- und Osteuropachef Lösche.