Der im Januar offiziell ratifizierte Standard 802.11ah, bekannt auch als HaLow, ist mit einer hohen Reichweite und relativ niedrigen Datenraten vor allem für die Kommunikation vernetzter Geräte und Sensoren bestimmt. HaLow funkt im Frequenzband um 900 MHz, was im Vergleich zu herkömmlichem WLAN eine etwa doppelt so hohe Reichweite ermöglicht. Die ah-Technologie ist zudem auf eine bessere Durchdringung von Wänden ausgelegt und soll somit Übertragungsproblemen innerhalb von Gebäuden ein Ende setzen. Die verbauten Chipsätze punkten zusätzlich mit einem besonders niedrigen Strombedarf. Bei der Geschwindigkeit bleibt der ah-Standard mit 150 KBit/s allerdings hinter älteren Standards zurück, was sich für viele IoT-Anwendungen allerdings kaum negativ auswirken dürfte, da die Geräte oft nur wenige Kilobit an Daten übertragen. Durch die Bündelung mehrerer Kanäle lässt sich die Datenrate zudem steigern. »Der WLAN-Standard 802.11ah wird sich vor allem im Home-Automation-Bereich durchsetzen. Überall dort, wo wenig Bandbreite und hohe Reichweite benötigt werden«, so Jörg Lösche.
Trotz ihres Siegeszugs ist nicht davon auszugeben, dass WLANs kabelgebundene Netze in absehbarer Zeit komplett ersetzen werden. Hochperformante Netzwerke, die entsprechende Bandbreite für große Datenmengen schnell und sicher jederzeit zur Verfügung stellen müssen, dürften auch in Zukunft drahtgebunden bleiben. »Um eine strukturierte Ethernet-Verkabelung kommt man eigentlich nie ganz herum – diese wird schon alleine benötigt, um die Access Points mit hoher Performance an das Netz zu bekommen«, sagt WLAN-Spezialist Hans-Dieter Wahl von Bintec Elmeg.
WLAN-Projekte – von der Ausstattung kleiner Büros bis zur Versorgung von Konferenzzentren und Fußballstadien – bieten auch für Systemhäuser gute Umsatzmöglichkeiten. Allerdings brauchen die Partner dazu das entsprechende Know-how. »Bei WLAN-Projekten gibt es viele Themen, für die man ein gutes Spezialwissen benötigt – angefangen bei der Auslegung und Planung der Access-Points und Antennen über die Sicherung des Netzzugangs bis hin zur Integration in die teils verkabelte Infrastruktur«, weiß Dells Networking-Chef Alexander Thiele.