Digitaler Aktenschrank

Worauf es bei einem NAS ankommt

20. November 2023, 15:36 Uhr | Autor: Ralf Seeber / Redaktion: Lukas Steiglechner
© Andrea Danti / AdobeStock

Die Digitalisierung führt zu immer größeren Datenmengen – nicht nur im gesamten Unternehmen, sondern auch auf den einzelnen Arbeitsrechnern. Wollen Unternehmen ihre Daten nicht zwingend in der Cloud lagern, können sie für ihre Datenbestände auch ein NAS nutzen.

Rechnungen, Angebote oder Verträge – ein immer größerer Teil geschäftlicher Aktivitäten lässt sich digital abbilden. Dabei häufen sich mehrere Terabyte Informationen an. Konventionelle Computerspeicher machen da schnell schlapp. Eine scheinbare Lösung stellt für viele Büros die Cloud dar. Doch agieren Anbieter nicht immer im Sinne der Nutzer und so entstehen Sicherheitslücken, die empfindliche Informationen gefährden. Eine Alternative können NAS-Systeme darstellen.

Network Attached Storage (NAS) beschreibt ein System zur Datenspeicherung mit Netzwerkanbindung. Das externe Depot sorgt nicht nur für eine Entlastung für PC-Speicher, sondern ermöglicht Berechtigten den Zugriff von unterwegs. Bei dieser Alternative zur Cloud fallen keine monatlichen Kosten oder Probleme durch Änderung der AGBs an. Einsteiger nutzen fertige NAS-Lösungen. Solche Modelle arbeiten oft mit optimiertem Strombedarf und können auf zuverlässige Hardware zurückgreifen. Dabei braucht es Gehäuse und Festplatten. Je nach Ausführung lassen die Systeme zusätzliche Erweiterungen für RAM oder Netzwerkkarten zu. Das kann vor allem bei steigender Mitarbeiterzahl nötig werden. Je mehr Nutzer auf die Geräte zugreifen, desto langsamer läuft die Übertragung. Deswegen rüsten wachsende Firmen mit größerer Bandbreite und weiteren Speicherkapazitäten nach.

Über eine Anschaffung nachzudenken, lohnt für Büros, die wertvolle Daten nicht auf externen Servern lagern wollen. Denn eine Cloud ist am Ende vor allem der Computer eines anderen. Zudem benötigen interne NAS-Systeme keine Internetverbindung. So greifen Mitarbeiter auch bei Ausfällen weiterhin auf wichtige Informationen zu. Für zusätzliche Sicherheit sorgt die Redundanz, also eine zweite zusätzliche Festplatte, auf der eine Kopie aller Dateien entsteht. Um ein richtiges Back-up aller Daten zu erstellen, empfiehlt sich die 3-2-1-Strategie. Hierbei sorgen insgesamt drei Kopien für Schutz. Mit zwei unterschiedlichen Speichermedien, von denen eines extern aufbewahrt wird, vermeidet dieses Verfahren den Verlust unersetzbarer Daten – selbst bei Hardwareschäden. In diesem Fall bieten die meisten Anbieter aber bereits Datenrettungspläne, die Informationen von den originalen SSDs und HDDs wiederherstellen.

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Die richtigen Auswahlkriterien treffen

Beim Kauf eines NAS-Systems müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden: vom Hersteller über die Garantie bis zum Kundenservice. Manche Anbieter liefern hier bereits vorgefertigte Lösungen für Business-Kunden. Interessierte sollten zudem die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und die Kompatibilität beachten. Dabei kann ein Blick in die Hardware Compatibility Lists helfen. Für Einstiegsmodelle sind mindestens zwei Slots empfohlen, da pro genutzter Festplatte eine weitere für die Redundanz benötigt wird. Die Wahl der Speicherkapazität hängt von den Inhalten ab. Umfangreiche Dateitypen wie CAD, Foto- oder Videoformate brauchen viel Platz, während gängige Text- und Tabellendateien sich mit weniger begnügen.

Fällt die Wahl nach ausgiebiger Recherche auf ein Modell, stellt sich als nächstes die Frage nach HDD oder SSD. Hier entscheidet vor allem die Verwendung über Sinnhaftigkeit. HDDs speichern auf magnetischen Spuren, die auch ohne stetige Stromzufuhr Inhalte langfristig bewahren. HDDs eignen sich für die dauerhafte Speicherung von Daten. SSDs wiederum nutzen elektrische Ladung zur Sicherung von Dateien, welche ohne dauerhaften Stromfluss verloren gehen können. Besonders wenn ein schneller Zugriff mehrerer Personen nötig ist, glänzt die SSD als Lade- und Schreibcache.

Ralf Seeber, IT-Experte bei Easy-Tecs


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