Sicherheitsstrategien mit Patch-Management

Agieren statt reagieren

1. Oktober 2014, 16:23 Uhr | Morten R. Stengaard, Chief Technical Officer, Secunia
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Die Digitalisierung ist auf dem Vormarsch. Besonders seit der zunehmenden Verbreitung mobiler Endgeräte verschwimmen in vielen Unternehmen die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben. Mit den Smartphones, Tablets und Notebooks, die Mitarbeiter sowohl in ihrer Freizeit als auch zum Arbeiten nutzen, halten zahlreiche neue Sicherheitsrisiken Einzug. Mithilfe ganzheitlicher Patch-Management-Lösungen mit eigener Schwachstellen-Intelligenz, die den gesamten Sicherheitszyklus abdecken – von dem kontinuierlichen Scannen der IT-Landschaft bis hin zum automatischen Aufspielen von Sicherheitsupdates – gelingt es Unternehmen, sich gegenüber dieser neuen Gefahr zu wappnen.

Jdes Unternehmen wird zu einem IT-Unternehmen, so beschreibt Gartner den digitalen Wandel, der Schritt für Schritt alle Branchen durchdringt. Dabei stellt die zunehmende Verbreitung mobiler Endgeräte eine der stärksten Kräfte der digitalen Revolution laut den Marktforschern dar. Insbesondere Smartphones werden immer mehr zum mobilen Büro. Nach einer Umfrage des ITK-Branchenverbands Bitkom nutzen 40 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland ihr privates Mobiltelefon zum Arbeiten.

IT-Sicherheit als strategischer Erfolgsfaktor

Mit dem Trend Bring-Your-Own-Device (BYOD) bringen viele Mitarbeiter auch neue Sicherheitsrisiken mit an ihren Arbeitsplatz. Denn viele Apps, die sie zum Arbeiten und ihrer Freizeit nutzen, sind nicht auf dem neuesten Stand und weisen zahlreiche Schwachstellen auf. Doch nicht nur mobile Endgeräte bergen hohes Risikopotenzial. Mit steigender Komplexität der Infrastrukturen und zunehmender Cyberkriminalität entwickelt sich die Sicherheit der gesamten IT-Landschaft zur Achillesferse vieler Unternehmen.  

Wie die Bitkom-Umfrage zeigt, wurden in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten 38 Prozent aller Internetnutzer Opfer von Angriffen aus dem Netz. Danach gaben 24 Prozent der Internetnutzer an, dass Computer, Tablets und Smartphones mit Schadprogrammen infiziert wurden. Haben es Hacker bei Privatnutzern eher auf Zugangsdaten zu sozialen Netzwerken, Online-Shops und Bankdaten abgesehen, zielt Cybercrime bei beruflich genutzten Smartphones, Tablets und Laptops auf sensible Informationen ab, die, wenn sie  in die falschen Hände geraten, den Ruf, die Glaubwürdigkeit und letzten Endes sogar die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens negativ beeinflussen können.

Antivirus ist tot, es lebe das Patch-Management

Dadurch gewinnt die IT-Sicherheit eine strategische Dimension für den wirtschaftlichen Misserfolg und Erfolg, der Unternehmen nur mithilfe proaktiver Lösungen gerecht werden können. Dennoch setzen einige Unternehmen nach wie vor auf rein reaktive Maßnahmen wie Antiviren (AV)-Programme und Firewalls, deren Schutz-wirkung sich lediglich darauf beschränkt, bereits bekannte Schadsoftware zu erkennen und abzuwehren. Nicht, dass diese traditionellen Mittel wirkungslos wären, sie greifen allerdings zu kurz und stoßen angesichts der hohen Dynamik, mit der sich cyberkriminelle Aktivitäten verändern, an ihre Grenzen. Denn die Bedrohungslage verändert sich kontinuierlich: ständig kommen neue Schwachstellen und Angriffsstrategien hinzu. Zudem nehmen sie ihren Dienst erst dann auf, wenn PCs oder Server bereits mit Malware infiziert sind. Wesentlich sinnvoller sind vorgelagerte Lösungen, die schon im Vorfeld Sicherheitslücken schließen und so proaktiv verhindern, dass Viren und Hacker in Unternehmensnetze eindringen können. Auf diese Weise wird das Übel direkt an der Wurzel gepackt, bevor es sich einnisten und Schaden anrichten kann.

In seinem jährlichen Sicherheitsbericht analysiert Secunia regelmäßig private PCs auf Sicherheitslücken und erfasst alle weltweit gefundenen Software-Schwachstellen in einer Datenbank. Der aktuelle Report für das Jahr 2013 zeigt, dass besonders Drittanbieter-Software durch Sicherheitslücken gefährdet ist. Zwar stammt nur ein Drittel der 50 beliebtesten Programme auf privaten PCs nicht von Microsoft, sondern von anderen Anbietern. Aber diese Anwendungen sind mit 76 Prozent für einen überproportional großen Anteil der Schwachstellen verantwortlich. Besonders viele Sicherheitslücken fanden sich in den fünf Internet-Browsern, die die meisten Privatanwender nutzen: In Google-Chrome, Mozilla-Firefox, Internet-Explorer, Opera und Safari haben die Sicherheitsexperten 727 Schwachstellen identifiziert. Microsoft-Betriebssysteme und -programme sind im Vergleich dazu weit weniger anfällig: Obwohl zwei Drittel der Top 50 Programme Microsoft-Anwendungen und -Betriebssysteme sind, wurden hier nur 24 Prozent der Schwachstellen entdeckt.

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