Das Teilen von Erfahrungen, Wissen und sonstigen digitalen Inhalten hat vielfältige Auswirkungen auf die Wirtschaft, heißt es weiter. Laut der Bitkom-Umfrage lesen fast drei Viertel (73 Prozent) der Internetnutzer vor einer Bestellung die Bewertungen anderer Kunden und 35 Prozent geben selbst welche ab. Ein Viertel (26 Prozent) informiert sich anhand der persönlichen Erfahrungen anderer (Ex-)Mitarbeiter über potenzielle Arbeitgeber.
„Wer seine Erfahrungen über Produkte oder Unternehmen teilt, entscheidet mit über Erfolg oder Misserfolg“, sagte Kempf. „Die Unternehmen reagieren darauf, indem sie selbst in den sozialen Medien präsent sind.“ Außerdem können sie diesen „Erfahrungsschatz“ für die Verbesserung ihrer Produkte nutzen.
Das Social-Web ermöglicht es, Kunden und andere Interessierte auch direkt in die Produktentwicklung einzubinden. Das Interesse daran ist vorhanden: In der Umfrage gaben 13 Prozent der Internetnutzer an, dass sie sich bereits an solchen Innovationsprojekten beteiligt haben. Das entspricht rund sieben Millionen Personen. Weitere 25 Prozent können sich das vorstellen. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind es mit 18 Prozent (Beteiligung) und 32 Prozent (Bereitschaft) deutlich mehr.
Das im Social-Web allgegenwärtige Teilen von Informationen, Wissen und Ideen fördert aus Sicht des Bitkom eine Offenheit und Transparenz, die auch die Arbeitswelt verändert. Laut Umfrage sagen fast zwei Drittel (63 Prozent) aller Berufstätigen, dass bessere Arbeitsergebnisse erzielt werden, wenn jeder seine Ideen und Informationen teilt. „Die Bedeutung von Hierarchien nimmt tendenziell ab, da die Arbeit vermehrt in Projekten und Teams erledigt wird, die sich über Social-Software organisieren“, sagte Kempf. Allerdings fürchten 42 Prozent der Berufstätigen, dass sie persönlich Nachteile haben, wenn sie selbst Wissen preisgeben. Kempf: „Genau dieses Paradox wird durch positive Erfahrungen mit dem Teilen von Informationen schrittweise aufgelöst.“