Netzinfrastruktur

Bundesnetzagentur: „Sichere und leistungsfähige Netze sind unsere zentrale Aufgabe“

11. April 2011, 12:47 Uhr | Claudia Rayling

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

„Die Energiewende ist Realität“

„Die Energiewende hin zu den erneuerbaren Energien hat längst begonnen und ist Realität. Binnen fünf Jahren ist die Erzeugungskapazität der erneuerbaren Energien von 24 auf rund 54 Gigawatt Ende 2010 gestiegen. Hierbei dominiert die Windkraft, die auch schon heute einen großen Einfluss auf den Preisbildungsmechanismus im Strommarkt hat“, erläuterte Kurth.

Bei den erneuerbaren Energien werden künftig vor allem die Off-Shore-Windparks (OWP) und somit die lastferne Erzeugung eine Hauptrolle spielen. Im April 2010 nahm in der Nordsee der OWP „alpha ventus“ offiziell den Betrieb auf. Seit dem vierten Quartal 2010 speisen auch die ersten Windenergieanlagen des OWP „BARD Offshore 1“ über eine bereits Ende 2009 fertig gestellte 400-Megawatt-Gleichstromanbindung Strom in das deutsche Netz ein. Der in der Ostsee 2010 errichtete OWP „Baltic 1“ wird in Kürze ebenfalls seinen Betrieb aufnehmen.

Im Bereich der Energieregulierung sind zahlreiche Fragen zu klären, die für den Erfolg der Energiepolitik von maßgeblicher Bedeutung sind. Die Bundesnetzagentur steht mit einer Vielzahl von Entscheidungen und Aktivitäten zu ihrer Verantwortung. Ein Beispiel ist der von der Bundesnetzagentur eingeführte deutschlandweite Netzregelverbund vom Mai 2010. Ebenso hat sich die Bundesnetzagentur erfolgreich für eine internationale Verbindung von Strommärkten eingesetzt, so etwa für das „Market-Coupling“ von Skandinavien über Deutschland und die Benelux-Staaten bis nach Frankreich, das im November 2010 eingeführt wurde.

Kurth: „Die Wichtigkeit des grenzüberschreitenden Stromhandels für unsere Versorgung verdeutlicht die Entwicklung in den letzen drei Wochen. Während Deutschland im Jahr 2009 insgesamt einen Exportüberschuss erzielte, führt Deutschland seit dem Abschalten der sieben vor 1980 gebauten Kernkraftwerke im Schnitt 2.500 Megawatt ein. Hinzuweisen ist dabei aber auch auf die Tatsache, dass der Windstrom derzeit witterungsbedingt nur einen unterdurchschnittlichen Beitrag zur Lastdeckung liefert, während die Photovoltaik die Lastspitzen in der Mittagszeit abfedert.“

Im Frühjahr und Sommer produzieren Windenergieanlagen relativ wenig Strom, auch der Verbrauch geht tendenziell zurück. In dieser Zeit ist die Netzlast vergleichsweise gering. Ob für die Zeit der anstehenden Revisionen anderer Kraftwerke und für windreiche und verbrauchsstärkere Phasen besondere Vorkehrungen getroffen werden müssen, wird derzeit von den Netzbetreibern analysiert. „Die Bundesnetzagentur diskutiert dabei mit den Netzbetreibern auch technische Aspekte, wie die Bereitstellung der so genannten Blindleistung, die für die Spannungshaltung vor Ort bereitstehen muss. Diese Aspekte sind vor allem für die industriellen Ballungsräume in Süddeutschland wichtig, in denen fünf Kraftwerke im Zuge des Moratoriums abgeschaltet wurden", so Kurth.

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