Dank der beschriebenen Technologien – Virtuelles Netzwerk via SDN, Infiniband, Live-Vertical-Scaling – können Anwender über eine ausgereifte Steuersoftware ihres Cloud-Anbieters mit wenigen Klicks ihre Optimal-Konfiguration hinsichtlich Server- und Speicherkapazitäten, Netzwerken sowie Verfügbarkeits- und Security-Diensten als Service erzeugen und nutzen. Die darunter liegende physische Infrastruktur ist für den Anwender dann nicht mehr relevant. Die eigentliche Herausforderung für den Cloud-Anbieter besteht darin, die komplexen Möglichkeiten komfortabel und flexibel zu gestalten. Der Trend geht hier eindeutig zu grafischen Benutzeroberflächen.
Die Wahl des Providers
Für die Administration virtueller Rechenzentren aus der Cloud stellen sich ähnliche Fragen wie bei der Verwaltung eines klassischen internen Rechenzentrums. Welche Konzepte für Hochverfügbarkeit und hohe Leistung gibt es? Wie flexibel ist die Architektur im Alltag, wenn sich die Anforderungen ändern? Ist es möglich, im laufenden Betrieb zu skalieren? Wie hoch sind die Kosten? Welche Abrechnungsmodelle gibt es? Und nicht zuletzt: Wie sieht es mit Datenschutz und Datensicherheit aus?
Daher spielen bei der Auswahl des Providers auch juristische Erwägungen eine wichtige Rolle. Anbieter aus den USA oder dem Nicht-EU-Ausland bieten dem Anwender nicht die notwendige Rechtssicherheit für Datenschutz-konforme Speicherung und Transfer kritischer Unternehmens- oder Kundendaten. Das gilt auch dann, wenn zum Beispiel das US-Unternehmen physische Rechenzentren in Europa oder Deutschland betreibt. Deutsche Unternehmen sollten sich daher an einen Cloud-Anbieter wenden, der dedizierte virtuelle Ressourcen im europäischen Rechtsraum garantiert, am besten gehostet in einem Rechenzentrum in Deutschland. In Verbindung mit IaaS 2.0 erhalten Unternehmen dann neben der Sicherheit durch die strengen deutschen Datenschutzbedingungen genau die Server-Kapazität, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben brauchen – und sie bezahlen genau die Ressourcen und Rechenleistung, die sie tatsächlich beanspruchen.
Datensicherheit ist ein zentrales Thema für den Einsatz einer Cloud-Lösung in Unternehmen. Firmen, die ihre Daten in der Cloud vorhalten, müssen ihrem Cloud-Anbieter vertrauen. Dazu benötigen sie transparente Informationen über die technischen, organisatorischen und vor allem rechtlichen Rahmenbedingungen einschließlich der Sicherheitskonzeption.
Die Rechenzentren der Cloud-Anbieter bieten redundante Backups, unterliegen meist hohen technischen wie organisatorischen Sicherheitsstandards und sind meist zertifiziert nach ISO 27001 oder SAS 70 Type II. Bei der Datenübertragung über das Internet halten sich die Provider an alle relevanten Regularien, Prozesse und Protokolle. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen müssen sich daher fragen, ob sie zu den Kosten der Cloud-Lösung in der Lage wären, in ihren eigenen Rechenzentren selbst die Hochverfügbarkeit und Sicherheit für die Daten zu gewährleisten.