Die digitale Transformation bringt riesige Datenmengen hervor. Sie fungieren als Basis für neuartige Geschäftsmodelle, die einen Wandel der Wertschöpfungsnetzwerke sowie Veränderungen in der Zusammenarbeit und bei der Schaffung von Innovationen bewirken.
Zudem verändern sich die Wertschöpfungsnetzwerke und damit einhergehend die Art und Weise, wie in Zukunft zusammengearbeitet und Innovation geschaffen wird. Es bedarf der Neugestaltung von analogen und digitalen Prozessen hin zu tragfähigen, digitalen Produkten und Dienstleistungen. Kollaborative Innovationsprozesse verbreiten sich aktuell immer häufiger in unterschiedlichsten Branchen und Unternehmen. Dies umfasst nicht nur einzelne Prozesse, sondern oftmals die gesamte Produkt- & Service-Logik. Offene und kollaborative Problemlösungen gemeinsam mit den eigenen Kunden und weiteren Akteuren zu gestalten, wird daher für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen entscheidend sein. Dieser Prozess, bei dem sich Unternehmen bewusst anderen Organisationen, Unternehmen und Co. gegenüber öffnen, um gemeinsam Innovationen zu schaffen und neue Produkte, Dienstleistungen oder Business-Modelle zu entwickeln, wird als Co-Innovation definiert. Co-Innovation wird durch die Kombination agiler Ansätze für Strategie, Design, Entwicklung und Implementierung erreicht. Durch Portfolio-Elemente wie digitale Ökosystemanalysen, Trendfortschritt sowie Szenario-Modellierung können Technologie-Schocks vermieden werden.
Der Co-Innovation-Ansatz wird insbesondere von 7 Faktoren getrieben:
Geschwindigkeit
Ein entscheidender Faktor, weshalb Co-Innovation für Unternehmen heute so wichtig ist, ist die rasante Entwicklungsgeschwindigkeit und die verkürzte Produkteinführungszeit (time-to-market). Dies ermöglicht eine bessere Integration von Produkt- und Dienstleistungsentwicklung, Betrieben und Lieferketten.
Customer Centricity
Ein ebenso zentraler Aspekt, der die Relevanz von Co-Innovation noch einmal unterstreicht, ist Customer Centricity – eine kundenzentrierte Unternehmensstrategie, bei der nicht das Produkt im Mittelpunkt steht, sondern der Kunde mit seinen individuellen Bedürfnissen. Sie dient zur Sicherstellung der Kunden- und Marktakzeptanz von Produkten und Dienstleistungen, denn zu oft werden Lösungen entwickelt, ohne überhaupt die echten Kundenprobleme analysiert und verstanden zu haben. Durch partizipatives Design, also die frühzeitige Einbindung des Kunden in die Produktentwicklung, wird die Produkt-, Service- und Markenbekanntheit gesteigert.
Komplexität und Kosten
Die heutige Technologie ist teilweise so komplex und speziell, dass es für Unternehmen zu kosten- und zeitintensiv wäre, neue Technologien und Produkte allein zu entwickeln, es bedarf hier einer Zusammenarbeit mit Spezialisten. Nur so ist es möglich, die Potentiale von Technologien auszunutzen und ein exzellentes, innovatives Produkt zu schaffen, dass für den Kunden einen Mehrwert bietet. Hinderungsgründe, die Kooperationen mit anderen Marktteilnehmern entgegenstehen, sollten kritisch hinterfragt und abgewogen werden gegenüber den unbestreitbaren Vorteilen einer solchen Zusammenarbeit.
Know-how und Ökosysteme
Der Schutz von Know-how kann auch in gemeinschaftlichen Projekten in unterschiedlicher Form betrieben werden. Der Aufbau von Ökosystem-Partnerschaften zum Beispiel mit Lieferanten, anderen Anbietern, Verbrauchern, Organisationen sowie Universitätslaboren und Start-ups unterstützt Unternehmen dabei, ressourcenschonend gemeinsam innovative Ideen und Erkenntnisse zu entwickeln.