Raumkonzept von Poly

Das leise Open Office

16. April 2019, 14:21 Uhr | Quelle: Poly / Redaktion: Diana Künstler
Der Hoofddorper Standort ist Polys Paradebeispiel für "intelligente Soundmaskierung".
© Poly

Beim Habitat Soundscaping, dem neuen Raumkonzept von Poly, wird über das Rauschen von Wasser das störende Stimmgewirr im Büro gedämpft. Dadurch sollen Konzentration, Wohlbefinden und die Kreativität der Mitarbeiter gesteigert werden.

Das Großraumbüro ist weltweit auf dem Vormarsch. Nach einer Untersuchung der International Facility Management Association arbeiten in den USA bereits 70 Prozent aller Büroangestellten in einer entsprechenden Umgebung. In Europa sind es 50 Prozent – Tendenz steigend.

Der Grund für diese Entwicklung sind vor allem die wachsenden Büromieten in den großen Metropolen. Es gibt jedoch auch arbeitspsychologische Aspekte, die für die engere Zusammenarbeit in einer offenen Büroumgebung sprechen. Schließlich ermöglichen diese den schnellen und unkomplizierten Austausch der Mitarbeiter über Team- und Abteilungsgrenzen hinweg. Einzelne Mitarbeiter, ganze Teams und letztendlich das komplette Unternehmen werden dadurch im Idealfall wesentlich agiler. Vom Start-up bis zum Großkonzern setzen deshalb immer mehr Firmen auf Konzepte, bei denen starre Sitzordnungen aufgehoben werden und in denen es kleine Meetingräume und Rückzugsmöglichkeiten für spontane Besprechungen gibt. Grundsätzlich kommt es dabei vor allem auf die vier Ks an: Konzentration, Kollaboration, Kommunikation und Kontemplation.

Der Wunsch nach Ruhe
In der Praxis ist es allerdings hauptsächlich die Konzentration, die in Großraumumgebungen zu kurz kommt. Viele Mitarbeiter stören die Gespräche ihre Kollegen massiv, gerade wenn sie konzentriert arbeiten wollen. Laut einem vielbeachteten Experiment von Gloria Mark von der University of California mit über 20.000 Teilnehmern dauert es beispielsweise 23 Minuten bis ein Mitarbeiter nach einer Ablenkung wieder mit voller Konzentration bei der Sache ist.  In einer Büroumgebung sind einzelne Stimmen durchaus noch aus einer Entfernung von etwa 18 Metern wahrzunehmen. Das sorgt in einem Großraumbüro für einen massiven Pegel an ablenkenden Geräuschen.

Dass sich Mitarbeiter vom Stimmengewirr im Büro so gestört fühlen, hat auch biologische Gründe: Das Gehirn versucht aus jedem deutlich verständlichen Wortfetzen einen kognitiven Zusammenhang zu konstruieren. Anders als die Augen kann der Mensch seine Ohren jedoch nicht verschließen und diesen Prozess unterbrechen. Aus Sicht der Evolutionsbiologie ist es vermutlich essenziell, sich annähernde Gefahren in jeder Lebenslage verarbeiten zu können.

Die einzige Chance, diesen Störfaktor auszuschalten, besteht darin, die Sprachverständlichkeit „herunterzuregeln“. Die einfachste Maßnahme, das Blockieren durch schallschluckende Wände, steht dem Konzept des Open Office allerdings entgegen.

Die elektronischen Tricks
Es gibt jedoch elektronische Verfahren, mit denen die Stimmen innerhalb des allgemeinen Umgebungsgeräusches gezielt unverständlich gemacht werden können. Seit etlichen Jahren existieren dafür so genannte “Sound-Masking-Systeme”. Dabei wird über Lautsprecher in der Decke das Büro mit so genanntem weißen Rauschen beschallt. Dabei handelt es sich um ein Geräusch, bei dem sich die Energie konstant über ein Frequenzband erstreckt. Damit ähnelt es dem Rauschen, das in alten Zeiten nach Sendeschluss aus dem Fernseher kam.

Das Verfahren führt durchaus dazu, dass die Sprachverständlichkeit sinkt und die Gespräche der Kollegen weniger stören. Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe gravierender Nachteile. So berichten Angestellte von Kopfschmerzen und Unwohlsein und einer diffus unangenehm empfundenen Arbeitsatmosphäre. Ein weiterer Nachteil dieser Lösungen ist außerdem, dass sie nicht adaptiv arbeiten und gezielt Gruppen, die lauter reden, maskieren. Neuere Systeme werden heute oft unter dem Label „grünes Rauschen“ vermarktet. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um Geräusche in einem engeren Frequenzspektrum – die negativen Folgen sind die gleichen.

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