Im Idealfall geht eine UC-Lösung auf die Bedürfnisse aller Mitarbeiter ein. Der Benutzeroberfläche kommt dabei eine elementare Rolle zu. Entwickler müssen zum Beispiel auf die Anforderungen von verschiedenen Generationen reagieren, von den Millenials bis zu den Best-Agern. Schließlich arbeiten in jedem Unternehmen Menschen verschiedener Altersgruppen und mit unterschiedlichem technischen Know-how. Hersteller können idealtypisch die verschiedenen Anwender und ihre Erwartungen an eine Kommunikationslösung kategorisieren. Diese Personas geben den Entwicklerteams eine Möglichkeit sich zu orientieren.
Aber auch wenn Hersteller die Anforderungen unterschiedlicher Anwender adäquat ausbalancieren, wird es am Ende nicht möglich sein, die Wünsche aller Nutzer zu erfüllen. Daher sollte eine Oberfläche dem einzelnen Mitarbeiter immer die Möglichkeit geben, bestimmte Einstellungen zu konfigurieren und die Oberfläche zu individualisieren. Erst wenn den Mitarbeitern die neuen Anwendungen Spaß machen, kann ein Unternehmen den kompletten betriebswirtschaftlichen Nutzen aus einer UC-Lösung ziehen.
Um ein kohärentes Nutzererlebnis über verschiedene Kanäle hinweg zu erreichen, ist eine ganze Reihe an Punkten zu beachten. Die Gestaltung der Benutzerschnittstelle ist dabei nur ein Aspekt, der ein verhältnismäßig wenig spezialisiertes Know-how in der Web- und Oberflächenentwicklung und den entsprechenden Technologien erfordert. Bei einer UC-Lösung kommt es aber nicht nur auf die Schnittstelle, sondern auch auf die komplette Nutzerführung an. Will man ein einheitliches Bild erzeugen, sind Aufwand und Anforderungen an die Entwickler deutlich höher. Für den UC-Bereich stellen Browser-basierte Lösungen einen Weg dar, um ein gleichmäßiges Erscheinungsbild und eine einheitliche Benutzerführung auf verschiedenen Endgeräten zu generieren. Hersteller können auf etablierte Branchenstandards zurückgreifen. Technologien wie „HTML 5“ oder „WebRTC“ (Web-Real-Time-Communication) lassen Entwicklern zudem auch Raum für Innovationen. Insbesondere Web-RTC ermöglicht, Kommunikation über verschiedene Plattformen und Endgeräte hinweg zu vereinheitlichen.
Über Web-RTC-Lösungen können Nutzer mit nur einem Mausklick in Echtzeit per Video kommunizieren – ohne Plug-ins, ohne eine App installieren zu müssen, ganz einfach per Browser. Das ist ein völlig neuer Ansatz – Echtzeitkommunikation zwischen beliebigen Endgeräten und ohne zusätzliche Software. Zwar ist der Web-RTC-Standard noch nicht vom W3C (World Wide Web Consortium) verabschiedet. Aber schon jetzt ist die Technologie im Consumer-Markt in Browsern weit verbreitet.
Frühzeitiges und regelmäßiges Einbinden der Nutzer
Auch wenn offene Standards die Entwicklung einer einheitlichen Benutzerschnittstelle maßgeblich unterstützen, gilt es dennoch, die Eigenheiten der verschiedenen Endgeräte zu berücksichtigen. Jedes Betriebssystem hat seine spezifischen Elemente und Nutzerprinzipien, die es zu beachten gilt. Ziel ist es, auf jedem Device das native Design und die entsprechende Userführung zu unterstützen. Diese Punkte sollten frühzeitig in der Entwicklung adressiert werden. In der Entwicklung ist es unerlässlich, die Lösung regelmäßig und umfangreich mit dem Endnutzer zu testen. Für diese Evaluationen sollten sich die Unternehmen Zeit nehmen. Schließlich kann die Entwicklung einer UC-Lösung bis zu zwei Jahre beanspruchen. In dieser Zeit sollte auch immer wieder überprüft werden, ob der Nutzer mit dem Bedienungskonzept zurechtkommt. Auch wenn eine Lösung in Tests Anklang bei den Anwendern findet, dürfen Unternehmen bei der Implementierung nichts dem Zufall überlassen. Der erste Kontakt mit der Schnittstelle ist von entscheidender Bedeutung, ganz ähnlich wie bei Apps im Consumer-Bereich. Gerade bei diesen Onboarding-Prozessen können sich die Anbieter von Businesslösungen an Beispielen aus der Consumer-Welt orientieren, etwa am Spielebereich.
Fazit
Moderne Kommunikationstechnologie verändert die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten. Die Benutzerschnittstelle von UC-Lösungen ist dabei ein entscheidender Punkt. Nur eine einfache und intuitive Bedienung, garantiert, dass die Innovation auch beim Anwender ankommt. Erst wenn der Nutzer Spaß an der neuen Technik beziehungsweise den einzelnen Applikationen hat und sie entsprechend gerne einsetzt, profitiert das Unternehmen von Zuwächsen bei der Produktivität. Hersteller und IT-Verantwortliche in den Unternehmen können diese Thematik daher kaum hoch genug priorisieren.