Kryptowährung

Der lange Weg zur Massentauglichkeit

5. Dezember 2017, 13:11 Uhr | Autor: Frederik Mennes / Redaktion: Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Technologische Barrieren überwinden

Kryptowährungen müssen einen besseren Ausgleich zwischen Komfort und Sicherheit finden. Kurz gesagt: Bitcoin muss einfacher zu handhaben sein, da für viele Menschen das Einrichten eines Bitcoin Wallets oder der Umtausch von Fiatgeld gegen Bitcoin zu kompliziert ist. In der Online-Welt ist Bequemlichkeit besonders wichtig, da eine bessere Option meist nur einen Klick entfernt ist. Man darf nicht vergessen, dass Bitcoin mit zahlreichen anderen Bezahlmethoden konkurriert. Einige davon sind vertrauenswürdig und bereits gut etabliert, zum Beispiel Master- und Visa-Card, Apple Pay und viele weitere mobile Bezahl-Apps. Daher muss Bitcoin im Vergleich zur Konkurrenz beträchtliche Vorteile haben, wie die Garantie einer schnellen Bezahlung (mit einer Zahlungsabwicklung zwischen zehn Minuten und wenigen Stunden) und niedrige Kosten. Viele Länder arbeiten allerdings bereits an schnelleren Bezahlprozessen, die einen der wichtigsten Vorteile von Bitcoin schwinden lassen werden.

Akzeptanz bei Händlern gewinnen

Bitcoin könnte sich schneller etablieren, wenn sich Ladenbesitzer und Konsumenten der Vorteile der Digitalwährung gegenüber anderen Zahlungsmethoden bewusst wären. Aktuell akzeptieren nur ein paar Hundert Online-Shops und einige Tausend stationäre Händler Bitcoin. Andererseits bieten fast alle Online-Shops und Millionen von stationären Läden die Zahlung per Kreditkarte an. Händler müssen offen dafür sein, die neue Währung einzuführen, wenn Verbraucher dazu ermutigt werden sollen, das Gleiche zu tun.

Was wahrscheinlich noch wichtiger ist: Es gibt immer noch Unsicherheiten darüber, wie Aufsichtsbehörden auf Bitcoin und andere Kryptowährungen reagieren werden und das hält die Finanzinstitute davon ab, sie zu adaptieren. Daher sind mehr klare rechtliche Rahmenbedingungen erforderlich, ehe Bitcoin als ernstzunehmender Anwärter auf etablierte Währungen zu sehen ist.

Kryptowährungen sichern und schützen

Wie steht es schließlich um die Sicherheit der Kryptowährung? Einige Cyber-Analysten waren der Meinung, dass Bitcoin nicht gehackt werden kann. Aber selbst der US-Geheimdienst NSA (National Security Agency) oder der Deutsche Bundestag wurden schon von Hackern angegriffen. Man kann also davon ausgehen, dass jeder und alles gehackt werden kann. Es gibt hier wohl einige Verwirrung zwischen dem Hacken der Bitcoin Zahlungsprotokolle und dem Hacken der Bitcoin Wallets, die die Bitcoins der einzelnen User aufbewahren. Die Bitcoin Zahlungsprotokolle sind sehr solide und es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese geknackt werden können. Nichtsdestotrotz haben wir schon viele Beispiele von Bitcoin-Wallet-Unternehmen gesehen, die gehackt wurden und die Nutzer daraufhin all ihre Bitcoins verloren haben. So waren beispielsweise von der Cyberattacke auf die südkoreanische Bitcoin Börse Bithumb Anfang Juli 2017 rund 30.000 Nutzer betroffen.

Kryptowährungen wie Bitcoin haben zweifelsfrei viele Vorteile. Allerdings muss man auch sagen, dass aus der Marketing- und Sicherheitsperspektive sowie von der technologischen Seite einiges getan werden muss, ehe Bitcoin zu dem Erfolg wird, den seine Entwickler ursprünglich vorgesehen hatten.

Frederik Mennes, Senior Manager Market & Security Strategy, von Vasco Data Security

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