Mehr als jede dritte deutsche Bank geht davon aus, dass sie persönliche Services im Privatkundengeschäft in den nächsten zehn Jahre nicht mehr anbieten wird. Als Grund werden die rapide Veränderung von Kundenverhalten und -erwartungen gesehen, die traditionelle Bankdienstleistungen obsolet machen.
Gemäß der Erhebung sind 85 Prozent der führenden deutschen IT- und Digital-Entscheider der Meinung, dass disruptiver Wettbewerb das traditionelle Bankwesen überholt – dieser Wert decke sich mit den Erwartungen ihrer europäischen Kollegen. Fast die Hälfte der deutschen und europäischen IT- und Digital-Entscheider (45 und 48 Prozent) geben dabei an, dass sie sich bereits einer größeren Konkurrenz durch Fintech-Startups ausgesetzt sehen; dabei beachten sie jedoch den Einstieg von Tech-Giganten wie Amazon, Google und Facebook in den Bankensektor als größte langfristige Bedrohung in puncto Marktanteil sowie Profitabilität.
Fast zwei Drittel (65 Prozent) der in Deutschland Befragten räumen ein, dass es Nachholbedarf bei der Bereitstellung innovativer und personalisierter digitaler Möglichkeiten gibt, die Kunden von ihnen erwarten; in Europa sind das 86 Prozent. Die überwiegende Mehrheit in Deutschland und Europa (90 und 91 Prozent) ist sich einig, dass ihre Organisation Ausgaben zu Gunsten eines besseren Kundenerlebnisses in folgenden Kernbereichen erhöhen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben:
Das Technologie-Marktforschungsinstitut Vanson Bourne führte die Studie im Auftrag von Avanade durch. Zwischen Juni und Juli 2017 wurden 280 führende IT- und Digital-Entscheider von Privatkunden- und kommerziellen Banken aus der ganzen Welt befragt. 160 Befragte stammen aus europäischen Bankenorganisationen, davon 20 aus Deutschland. Alle Befragten kamen aus Unternehmen mit 100 Millionen Dollar oder mehr Jahresumsatz sowie 100 oder mehr Mitarbeitern.