Zutrittskontrolle via IP

Die digitale Revolution vor der Tür

25. November 2014, 14:02 Uhr | Marco Pompili, Senior Business Development Manager bei Axis Communications

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Systemerweiterungen einfach realisiert

Ein schematischer Überblick über mögliche Integrationen eines Zutrittskontrollsystems in ein Netzwerk-Videoüberwachungssystem sowie andere IP-basierte Anwendungen von Drittanbietern.
Ein schematischer Überblick über mögliche Integrationen eines Zutrittskontrollsystems in ein Netzwerk-Videoüberwachungssystem sowie andere IP-basierte Anwendungen von Drittanbietern.
© Axis Communications

Ein Beispiel für eine sehr häufige Anforderung an bestehende Zutrittskontrollsysteme ist die Videointegration, die sich mit IP-basierten Lösungen sehr viel leichter realisieren lässt. In  einer normalen, standardisierten digitalen Umgebung  bestehen prinzipiell unendlich viele Möglichkeiten zur Integration weiterer Systeme wie etwa Einbruchmelde- und Brandmeldesysteme in einheitliche, bedienungs- und benutzerfreundliche Systeme.

Hohe Sicherheitsanforderungen bedeuten nicht, dass das System schwerer bedienbar ist. Im Gegenteil: IP-basierte Zutrittskontrollsysteme lassen sich auch aus der Ferne verwalten, ein eindeutiger Vorteil bei sehr großen oder verteilten Standorten. Die Möglichkeit zur Fernwartung erleichtert auch das Konfigurieren, Testen und Prüfen eines völlig oder teilweise neuen Systems, da sich Anpassungen von der am nächsten gelegenen Netzwerkverbindung aus vornehmen lassen. Die Einrichtung von Systemen erfolgt – unabhängig von ihrer Größe – daher wesentlich schneller als die Installation eines entsprechenden analogen Systems.

Aufgrund  seiner  Intelligenz  ist  ein  IP-basiertes System auch  weniger  anfällig  für  Stromengpässe  und Netzwerkausfälle. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) und die lokale Zwischenspeicherung von Ereignissen in Kombination mit verschlüsselter Kommunikation sorgen für ein deutliches Mehr an Zuverlässigkeit und Sicherheit.

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Links: Herkömmliche Installation mit Zentraleinheit und herstellereigener Verkabelung der Türelemente / rechts: IP-Lösung mit Netzwerk-Switch. Die Netzwerk-Tür-Controller werden an jeder Tür angebracht und mit den Türelementen verkabelt.
Links: Herkömmliche Installation mit Zentraleinheit und herstellereigener Verkabelung der Türelemente / rechts: IP-Lösung mit Netzwerk-Switch. Die Netzwerk-Tür-Controller werden an jeder Tür angebracht und mit den Türelementen verkabelt.
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Die Vorteile von Standards

Der Übergang zur IP-Technologie im Markt für Zutrittskontrolle wird – ähnlich wie im Markt für Videoüberwachung - aller Wahrscheinlichkeit nach auch einen Wechsel von proprietären Systemen zu offenen Lösungen mit sich bringen. Diese Lösungen werden voraussichtlich auf internationalen Branchenstandards beruhen.

Offene Lösungen und standardisierte Schnittstellen sind letztlich die Voraussetzung für jede Branche, die ein eigenes oder  äquivalentes  Plug-and-Play-System  etablieren  möchte.  Auch  die  Zutrittskontrolle wird  in vielerlei Hinsicht davon profitieren. Endanwender können Komponenten wie Lesegeräte, Tür-Controller und Software frei  nach  ihren  Anforderungen  und  Vorlieben  auswählen.  Diese  Wahlfreiheit  macht  das  System zukunftssicher, da der  Endanwender  sich  nicht  länger  auf  eine  einzige  Marke  oder  einen  einzigen Anbieter  verlassen muss.  Ebenso  wichtig  ist  die  mögliche  Integration  in  andere  Sicherheitssysteme  und Anwendungen von Drittanbietern, ohne dass teure Hardware-Boxen als Brücke zwischen verschiedenen Systemen installiert werden müssen.

Innovation durch Wettbewerb

Im  Markt  für  IP-basierte Sicherheits-systeme  gibt  es  einen  klaren  Trend  zur  Entwicklung  offener  oder standardisierter  APIs  (Application  Plattform  Interfaces),  die  sämtlichen  Marktteilnehmern unter fairen und wirtschaftlich sinnvollen Bedingungen zur Verfügung stehen. Dies führt zwangsläufig zu einem besseren Angebot aufgrund eines höheren Wettbewerbs, was für die Branche aller Voraussicht nach einen Innovationsschub bedeutet  und  Endanwendern, Systemintegratoren, Beratern und Herstellern gleichermaßen erlaubt, die Potenziale von Netzwerklösungen gezielter auszuschöpfen.

So verfolgt beispielsweise das „Open Network Video Interface Forum“ (ONVIF), ein globales Gremium für offene Branchenstandards, das Ziel, die Entwicklung und Verwendung IP-basierter Sicherheitsprodukte zu vereinfachen.  Das  ONVIF  kündigte  bereits im  Jahr  2010  eine  Erweiterung  seiner Standards auf den Bereich Zutrittskontrolle an. Idealerweise werden in Zukunft Zutrittskontrollsysteme von Herstellern, welche die  ONVIF-Standards erfüllen, nahtlos  untereinander  sowie mit sonstigen Sicherheitslösungen funktionieren, die den Standard erfüllen.

Insgesamt birgt die  Entwicklung von Zutrittskontrollsystemen auf TCP/IP-Basis zahlreiche neue Geschäftspotenziale und Geschäftsmodelle. Die Endanwender profitieren von einer erschwinglichen, flexiblen und zukunftsfähigen Technologie, die einen wertvollen Beitrag zum Schutz ihrer Mitarbeiter und Vermögensgüter leisten kann.


  1. Die digitale Revolution vor der Tür
  2. IP im Vergleich zu herkömmlichen Systemen
  3. Systemerweiterungen einfach realisiert

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