Bei der Einführung von neuer Technologie oder neuen Tools spielt das "Wie" eine entscheidende Rolle. Die Unternehmenskultur steht dabei auf dem Prüfstein. Was es bedarf, um Mitarbeiter mitzunehmen und junge Talente zu gewinnen, erläutert Marc Paczian von Dropbox.
In den vergangenen Jahrzehnten sind viele Unternehmen davon ausgegangen, dass sich sämtliche Herausforderungen durch Technologie lösen lassen. Doch dieses Versprechen hat sich nicht wirklich erfüllt. Denn Technologie ist nicht automatisch ein Heilsbringer. Statt sie am Arbeitsplatz auf den Menschen abzustimmen, muss sich dieser seit der industriellen Revolution an der Maschine orientieren. Selbst moderne Wissensarbeiter haben den Dreh noch nicht raus: Auch sie müssen ihre Arbeitsweisen an die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel anpassen. Zum Glück ändert sich diese Vorgabe in Unternehmen langsam.
Tools for Talents im War for Talents
Talente dürften ein unproduktives Tool- und Tech-Diktat von oben immer seltener akzeptieren und im Zweifel einfach zum nächsten Arbeitgeber wechseln, der ihnen die gewünschte Freiheit gewährt. Zu einem Unternehmen, das sie darin bestärkt, so zu arbeiten, wie sie es am besten können. In diesem und den Folgejahren werden wohl immer mehr Unternehmen versuchen, das Gleichgewicht zwischen Kontrolle und Freiheit beim Einsatz von Tools zu finden. Zu beobachten ist nicht weniger als ein Paradigmenwechsel: Der Wandel von aufgezwungener Technologie zur gemeinsamen Entscheidungsfindung, herbeigeführt durch die Erkenntnis, wie essenziell Vertrauen auf den einzelnen Anwender bei der Unterstützung progressiver IT-Strategien ist. Die Zeit für eine kulturell getriebene Tech-Revolution ist somit gekommen.
Vom Warum zum Wie
Doch ganz ungeachtet der Unternehmensgröße – überall muss die zentrale Frage beantwortet werden: Wie erleichtert ein neues Tool überhaupt das Leben oder die Arbeit? Der Kernaspekt eines Werkzeugs soll und muss heutzutage die Vereinfachung sein. Die Gefahr bei immer neuen Tools ist jedoch, dass der Fokus verloren geht: Im Durchschnitt wechseln Wissensarbeiter täglich zwischen 35 Tools hin und her. Die Aufmerksamkeit ist in alle Winde zerstreut und es passieren häufiger Fehler, je mehr Tools im Einsatz sind. Gleichzeitig bringen alle Anwendungen ihre eigenen Benachrichtigungen mit sich, die für zusätzliche Ablenkung sorgen. Um dieses Problem zu lösen, bedarf es eines intelligenten Arbeitsplatzes, der alles an einem Ort zusammenführt.