Warum kaufen wir Aktenordner? Im Zeitalter von Smartphones und iPads gibt es noch immer Unternehmen, die tausende Seiten an Dokumenten ausdrucken, in Pappordner heften, auf LKWs laden und zwischen Niederlassungen hin und herfahren, wo der Transport derselben Inhalte über einen Download in nur wenigen Sekunden erledigt ist. Die Frage nach dem "Warum" ist natürlich rhetorisch.
Dieses Verhalten kann durchaus erklärt werden – mit dem Wunsch nach Diskretion, dem Risiko elektronischen Datenverkehrs, der Angst und Unsicherheit eines Datendiebstahls – doch ist es notwendig? Neue Technologien ermöglichen es Unternehmen, sich von der Akte zu verabschieden; und dies hat nicht nur eine positive Auswirkung auf die Effizienz der Arbeit, sondern kann auch dabei helfen, die zunehmend strengen rechtlichen Auflagen im Datenschutz zu erfüllen.
Ein modernes Technikarsenal
Woran liegt es, dass bestimmte Branchen technische Neuerungen effizienter nutzen als andere, um den sicheren Umgang mit Informationen zu verbessern? Die Anforderungen sind klar: Unternehmen aus streng regulierten Märkten wie der Finanzbranche brauchen Systeme, die es ihnen ermöglichen, sensible und streng geheime Daten in digitaler Form zu übertragen, ohne dass sie dem Risiko des Datenverlusts ausgesetzt sind. Doch das ist kein Wunschtraum – solche virtuellen Datenräume existieren bereits.
In der Software-Industrie ist es Alltag, Dokumente elektronisch zu teilen, den Download für eine begrenzte Zeit für Dritte zu ermöglichen oder die Daten unwiderruflich zu löschen. Es ist sogar möglich, sämtliche heruntergeladene Dokumente auf jeder Seite mit Nutzername und IP-Adresse des Computers zu versehen, auf den sie geladen wurden, um das Dokument als Kopie zu kennzeichnen. Alternativ kann ein Download von vornherein untersagt und das Dokument nur Online zur Betrachtung freigegeben werden.
Digitale Dokumente lassen sich heute derart verschlüsseln, dass selbst der stärkste Computer der Welt mehrere Jahrzehnte benötigen würde, um sie zu knacken. Indem der Nutzer selbst die Kontrolle über die Verschlüsselung in den Händen hält – etwa in Form von Customer-Managed-Keys – kann er seine Daten zudem jederzeit unwiderruflich aus dem Speicher des Cloud-Providers löschen. Diese Beispiele sind nur ein Teil des modernen Technikarsenals, das den Umgang mit Informationen wesentlich sicherer macht als ein Aktenschrank.