Einfluss auf alle Branchen

Digitalisierung - wie ein Megatrend die Wirtschaft verändert

10. Juni 2015, 10:38 Uhr | Damian Jeger, Unternehmensberater bei der Cintellic Consulting Group

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Banken werden zu Datenbanken

Auch der Finanzdienstleistungsbereich steht angesichts der Digitalisierung vor einem massiven Veränderungsprozess. Hierbei betrifft es vor allem die Bankenwelt, die erst nach jahrelanger Verzögerung realisiert, welchen Impact eine Umwandlung von analogen Geschäftsprozessen in digitale auslösen kann. Der Slogan von Bill Gates „Banking is necessary, banks are not“ ist in diesem Zusammenhang daher aktueller denn je.

Ähnlich wie der Paradigmenwechsel vom Anbieter- zum Käufermarkt durch die digitale Disruption die oben genannten Branchen betrifft, wird auch die hiesige Bankenwelt davon beeinflusst, dass neu aufkommende Technologien und innovative Servicedienstleistungen den traditionellen Serviceangeboten Konkurrenz machen. Neue Akteure wie beispielsweise Paypal (Mobile-Payment), Payeleven (Mobile-Banking) oder die Direktbank Fidor Bank sind teilweise seit Jahren am Markt und werden den etablierten Banken demnächst insbesondere beim Thema Zahlungsverkehrsabwicklung entgegentreten.

Betroffen sind deshalb in erster Linie weniger beratungsintensive und leicht zu standardisierende Finanzdienste. Solche Commodities sind in den Produkt- und Serviceportfolios zahlreicher Banken zu finden (zum Beispiel Girokonten, Kontokorrent- Kredite, Spar- und Depositeneinlagen oder kanalübergreifende Beratungsdienste), wodurch es für technologiegetriebene Neu-Akteure beziehungsweise Fintechs leicht gemacht wird mit innovativen und kundenorientierten Lösungsansätzen in den Markt einzutreten und den etablierten Unternehmen Druck zu machen. Daher müssen Banken bei der Gestaltung der Kundenkommunikation auf die steigende Affinität der Endverbraucher achten und in Folge dessen in der Lage sein, digitale Mehrwertleistungen anzubieten. Das hat nicht nur Einfluss auf die IT-Infrastruktur und die Anbindung neuer Kommunikationskanäle sondern grundlegend auf das Geschäftsmodell, womit insbesondere das analoge Filialnetz gemeint ist. Die Banken sollten sich nicht der Entwicklung verschließen, dass die Bereitschaft seitens der Kunden eine Filiale zu betreten in Zukunft abnehmen wird.

Eine allumfassende Digitalisierungsstrategie beinhaltet demnach einen vollumfänglichen Transformationsprozess einhergehend mit einer radikalen Innovationskur. Der komparative Vorteil auf Bankenseite liegt in diesem Zusammenhang darin, dass bereits spezifische Finanzkompetenzen, der sichere Umgang mit sensiblen Kundendaten sowie Umsetzungskompetenzen mit regulatorischen Anforderungen gewährleistet sind. In diesem Punkt haben unter anderem die Fintechs noch Nachholbedarf. All diese Punkte gilt es somit in ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu integrieren. Hinzu kommen moderne Datenanalysemethoden sowie die nahtlose und kundenzentrierte Integration aller Vertriebskanäle, um dem veränderten Kundenverhalten und den neuen Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden.

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