Drucker

"Eine innovative Idee kann eine Recycling-Revolution starten"

5. März 2018, 15:12 Uhr |
© carloscastilla - 123rf

Umweltbewusstes Handeln gewinnt bei der allgemeinen weltweiten Entwicklung und der steigenden Sorge um die Umwelt zunehmend an Wichtigkeit. Hartmut Rottstedt, Geschäftsführer bei Lexmark Deutschland, im funkschau-Interview zu den Möglichkeiten des Recyclings in der Druckerbranche.

funkschau: Welchen Stellenwert rechnen Sie dem umweltbewussten Recycling der Druckerflotte beziehungsweise ihrer einzelnen Komponenten an?
Hartmut Rottstedt: Die Verbrennung von Druckkassetten ist umweltschädlich und trägt zur dramatischen Ressourcenverknappung auf unserer Erde bei. Bisher führt die Industrie nur einen geringen Anteil der entsorgten Altkassetten zurück. Das damit verbundene erhöhte Abfallaufkommen ist dabei nicht nur aus ökologischer Sicht unvertretbar, sondern widerspricht auch einem ökonomisch vertretbaren wirtschaftlichen Handeln. Genau hier setzt das Konzept der Kreislaufwirtschaft an: Die eingesetzten Rohstoffe sollen über den Lebenszyklus einer Ware hinaus wieder vollständig in den Produktionsprozess zurückgelangen. Der Stellenwert der Kreislaufwirtschaft beziehungsweise des Recyclings in der Druckbranche kann also unserer Meinung nicht hoch genug eingeschätzt werden. Erfreulicherweise sind auch schon viele positive Entwicklungen und Fortschritte festzustellen: Neben der Reduzierung des Stromverbrauchs, der Verringerung der Druckvolumina dank Managed Print Services, oder der gesteigerten Langlebigkeit der Geräte durch Hochleistungstechnologie wird heute bereits ein großer Anteil der Druckkassetten sowie Einzelteile aus Altgeräten wiederverwendet.

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Hartmut Rottstedt
Hartmut Rottstedt, Geschäftsführer bei Lexmark Deutschland
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funkschau: Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, ihre Toner, Patronen und Altgeräte zu recyceln?
Rottstedt: Gemäß den Prinzipien der Null-Abfall-Strategie und der geschlossenen Kreislaufwirtschaft kann jeder Druckerhersteller seine leeren, zurückgegebenen Kassetten wiederaufbereiten oder mit entsprechenden Dienstleistern zusammenarbeiten. Beim sogenannten Refurbishing oder auch Remanufacturing werden die Druckkassetten dergestalt wiederaufbereitet, dass dieselben Druckkassetten erneut verwendet werden können und sich somit ihre Nutzungsdauer verlängert. Die recycelten Druckkassetten werden auf Herz und Nieren geprüft, um sicherzustellen, dass sie die gleiche qualitativ hochwertige und verlässliche Druck-Performance liefern wie eine komplett neu hergestellte Druckkassette. Recycling greift erst, wenn eine zurückgeführte Druckkassette sich nicht mehr für das Remanufacturing eignet. Sie wird dann so weit zerlegt, dass ihre Einzelteile mit maximalem Nutzen noch in Sekundärprodukten weiterverwendet werden können. Dazu werden die Einzelteile zunächst gereinigt und die unterschiedlichen Kunststoffe getrennt sortiert, bevor sie zu Granulat zermahlen werden. Diese PCR-Plastikteilchen werden dann zusammen mit neuem Kunststoff zu neuen Komponenten für Druckkassetten geformt.

Ein innovatives Toner-Recycling hat Lexmark zusammen mit der Nachhaltigkeits- und Kreislaufwirtschafts-Initiative „Close the Loop“  verwirklicht: Gebrauchter Toner wird zu einem Bestandteil von TonerPave, einem Asphaltzusatz, der aus recycelten Reifen, Tonerpulver und recyceltem Öl hergestellt wird. Straßen, die diesen unter Umweltgesichtspunkten entwickelten TonerPave-Asphalt enthalten, weisen sogar bessere Eigenschaften auf als vergleichbare Straßen mit einem Belag aus neuen Rohstoffen.

Last but not least gilt es, die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft auch und vor allem bei dem eigentlichen Produkt der Druckerhersteller anzuwenden: den Druckgeräten. Angefangen bei langlebigen Komponenten, über Stromspar-Modi von weniger als einem halben Watt und Ruhemodi von weniger als 4 Watt bis zu eingebautem, recycelten (PCR-)Kunststoff und wiederaufbereiteten Komponenten aus Altgeräten. Ziel sollte sein, dass alle Drucker einen Jahr für Jahr höheren Anteil an PCR-Kunststoff aufweisen.


  1. "Eine innovative Idee kann eine Recycling-Revolution starten"
  2. Umweltschutz als DNA eines Unternehmens

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