Einen Schritt weiter als beim klassischen Remote Support gehen Augmented-Reality-Anwendungen; damit können Fachleute bei Hardware-Problemen orts- und zeitunabhängig Hilfestellung geben. Solche Tools können helfen, das Know-how von Spezialisten weltweit effizient einzusetzen, was angesichts des herrschenden Fachkräftemangels ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein kann.
Der AR-Fernsupport läuft dabei via App. Ist diese erst einmal auf das Smartphone geladen, können sich Nutzer jederzeit über eine Authentifizierung mit dem Endgerät des Experten verbinden. Die App baut dazu eine Video- und Sprachverbindung auf und übermittelt das mit der Smartphone-Kamera erfasste Live-Bild in Echtzeit. So haben beide Sitzungsteilnehmer einen gemeinsamen Blick auf das Problem. Um Anweisungen oder Hilfestellungen einfacher und präziser zu kommunizieren, helfen beispielsweise per Touch oder Mausklick gesetzte Pfeile oder Freihandzeichnungen, um wichtige Stellen zu markieren oder ein Detail hervorzuheben. Als Text eingefügte Informationen erleichtern die Kommunikation in einer lauten Umgebung, wie sie in Produktionshallen oder auf Baustellen häufig anzutreffen ist. Die Kompatibilität mit verschiedenen Smart Glasses ermöglicht gegebenenfalls außerdem, dass Anwender vor Ort Unterstützung via AR erhalten und beide Hände frei haben für die erforderlichen Tätigkeiten. Das kann besonders hilfreich bei komplexen Reparaturen an schwer zugänglichen Stellen sein.
Für den B2C-Service eröffnet die AR-Unterstützung ebenfalls neue Möglichkeiten. Klappt zum Beispiel die Installation eines neuen Routers nicht auf Anhieb, kann sich ein Servicetechniker per App, die der Kunde auf sein Smartphone lädt, schnell ein Bild machen und Schritt für Schritt zur Lösung führen.
Herausforderung IoT
Das Internet der Dinge erweitert die digitalen Arbeitswelten von morgen – vor allem in der Industrie. Laut der aktuellen IDC-Studie Industrial IoT in Deutschland 2019/2020 haben beispielsweise in der diskreten Fertigung bereits 42 Prozent der befragten Unternehmen IoT-Initiativen umgesetzt. Das Arbeitsfeld der Service- und Support-Organisationen von Unternehmen wächst damit in eine neue Dimension. Ob Roboter in einer Reinraumumgebung, Offshore-Windrad oder smarter Traktor auf dem Land: Milliarden weltweit verteilter Endpunkte gilt es zu managen. Viele davon besitzen kein eigenes Display oder sind schwer zugänglich. Das Remote-Management dieser Maschinen, Anlagen, Geräte und Sensoren umfasst folgende Aufgabenbereiche:
Fernzugriff und -steuerung zum Kontrollieren, Überwachen und Verwalten unterschiedlicher Endpunkte von jedem Ort aus minimiert das Ausfallrisiko.
Das Identifizieren, Analysieren und Beheben von Problemen aus der Ferne ermöglicht Reparaturen ohne einen Außendienst-Techniker oder unterstützt das Servicepersonal vor Ort. Regelbasierte Warnhinweise und automatisierte Folgeaktionen bei Anomalien an Endpunkten verkürzen die Wiederherstellungszeit. Fernwartungs-Tools adressieren diese Teilbereiche des Remote-Managements und können somit für den Erfolg von IoT-Geschäftsmodellen einen wichtigen Beitrag leisten.
Constantin Falcoianu ist Director Business Development bei TeamViewer