Mitarbeitende wie auch Unternehmen wollen heutzutage nicht mehr auf flexible Arbeitsplatzmodelle verzichten. Gleichzeitig machen sich Menschen darüber Gedanken, welche und wie viele Ressourcen sie verbrauchen. Einige Überlegungen, wie sich Ressourcen schonen und die CO2-Bilanz verbessern lassen.
Bis in die jüngere Vergangenheit beziehungsweise in die Vor-Corona-Zeit hinein galt in den meisten Unternehmen die Gleichung: „Arbeitszeit ist gleich Präsenzzeit“. Inzwischen haben sich die Zeiten geändert. Heute geht es meist nicht mehr darum, wo wir arbeiten, sei es im Büro, im Homeoffice oder von unterwegs. Wichtiger ist stattdessen das Arbeitsergebnis und in wie weit die Mitarbeitenden in die Lage versetzt werden, produktiv zu sein. Die Voraussetzung dafür sind neben flexiblen Arbeitsplatz- und Zeitmodellen auch die entsprechenden IT-Lösungen und -Services, die auf die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt sind.
Gleichzeitig stehen Unternehmen vor der Frage, wie sie angesichts steigender Umweltbelastung und knapper werdenden Ressourcen einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen leisten können. Eine zentrale Rolle spielt dabei die zunehmende Digitalisierung am Arbeitsplatz, die es erlaubt, mehr Flexibilität mit einer besseren Ökobilanz zu verbinden.
Fakt ist, dass durch die sinkende Zahl von Pendlern zu Hochzeiten der Pandemie die Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr deutlich zurückgegangen sind. Das alleine reicht allerdings auf Dauer nicht aus, zumal diese Entwicklung nicht von Dauer war. Doch wie lässt sich der Arbeitsplatz so gestalten, dass er flexibel ist und gleichzeitig die Umwelt schont?
Eine Möglichkeit ist, den Mitarbeitern die Arbeitsmittel „as a service“ anzubieten. Dahinter verbirgt sich ein ganzes Bündel an Lösungen, die mehr Flexibilität für alle Beschäftigten versprechen, den Administrationsaufwand reduzieren und gleichzeitig für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Eine Virtual Desktop Infrastructure (VDI) beispielsweise, die die Computerumgebung als virtuelle Instanzen ins Rechenzentrum verlagert, deckt nahezu jedes Einsatzszenario ab. Nutzer können sich dabei von jedem lokalen Endgerät remote mit diesen virtuellen Maschinen verbinden und bekommen die Anwendungen als Images bereitgestellt. Eine separate Installation von Soft- oder Hardware ist nicht notwendig, sodass selbst ältere Devices zum Einsatz kommen können. Auch das Onboarding neuer MitarbeiterInnen wird einfacher, denn Remote-Desktops lassen sich jederzeit auch in größerer Zahl hinzufüge
Für kleinere Unternehmen kommt eine VDI-Lösung möglicherweise nicht in Frage, weil der Aufwand dann doch zu groß ist. Für einen Mittelständler könnten aber Cloud-basierte Konzepte wie „Desktop as a Service“ durchaus interessant sein. In diesem Fall übernimmt ein Provider die Aufgabe, die Desktop-Umgebungen einzurichten und den Usern zur Verfügung zu stellen. Das Angebot reicht dabei von der Bereitstellung entsprechend vorkonfigurierter Rechner über den Reparaturservice bis hin zur Abholung der Geräte nach Ablauf der Nutzungsdauer. Auch KI-gesteuerte Analysen sind möglich; sie erlauben es, drohende Hardwaredefekte schon im Vorfeld zu erkennen und zu beheben. So kann der komplette Austausch des Gerätes verhindert werden, was der Umwelt dient.
Aber auch bei der Hardware lässt sich einiges optimieren. Eine bessere Energieeffizienz, alternative Rohstoffe, eine längere Lebensdauer und geschlossene Wertstoffkreisläufe sind Stellschrauben, mit denen Unternehmen die CO2-Bilanz ihrer IT verbessern können. Hinsichtlich Alternativen zu bislang verwendeten Materialien hat sich viel getan: So werden recycelte Kohlefasern aus der Luft- und Raumfahrtindustrie als Polycarbonat-Basis für die Herstellung von Laptops verwendet. Eine Alternative sind Gehäuse aus Bio-Kunststoffen, die aus Baumabfällen bei der Papierherstellung gewonnen werden. Ein weiterer Aspekt ist der Lebenszyklus von Geräten: Auch wenn PCs, Notebooks oder andere Hardware in Firmen ausgemustert werden, sind sie noch nicht unbedingt reif für den Schrott; sie können nach einer Wiederaufbereitung einen neuen Besitzer finden. Das Interesse an aufbereiteten Notebooks, Tablets oder auch Smartphones ist zwar da, könnte aber durchaus höher sein. So hält die Hälfte der in einer vom Bitkom veröffentlichten Studie befragten Unternehmen die Nutzung von Refurbished-IT für ein wichtiges Zukunftsthema. Gleichzeitig aber hat nicht einmal jede zwanzigste Firma (vier Prozent) wiederaufbereitete Produkte im Einsatz, wobei 13 Prozent dies zumindest in Erwägung ziehen.
Ute Riester, Senior Manager Field Product Management Client Solutions bei Dell Technologies Deutschland