Der Bundesverband Voice hat unter seinen Mitgliedern eine Umfrage durchgeführt, die aufzeigt, dass zahlreiche IT-Anwender unzufrieden mit der Preispolitik von Business-Software-Anbietern sind.
Viele IT-Anwender im Unternehmensumfeld sind unzufrieden mit der preislichen Gestaltung von Business-Software. Das hat eine Umfrage des Voice, Bundesverband der IT-Anwender e.V., unter seinen Mitgliedern ergeben. Diese mussten beim erstmals erstellten Zufriedenheitsindex auf einer Skala von 0 – „Vollkommen unzufrieden – bis 10, „Absolut zufrieden“, angeben, wie sie die Lizenzpreispolitik der Software-Anbieter einstufen. Dabei schnitten sämtliche Anbieter laut dem Voice unterdurchschnittlich ab. Das Gros liege zwischen 3 und 4 Indexpunkten. „Zwar steigen die IT-Budgets in diesem Jahr wieder moderat an, aber wenn man bedenkt, wie groß neben Personal und Equipment-Aufwänden der fixe Kostenblock ist, den Anwender jährlich zu tragen haben, bleibt nur wenig Raum für Innovation“, erklärt Voice-Service-Leiter Patrick Quellmalz. Immerhin würden die Software-Lizenzen schwer ins Gewicht fallen. 70 Prozent der Befragten geben zwischen zehn und 30 Prozent ihres IT-Budgets für diese aus. „Die Kosten für die bereits eingesetzten Applikationen lassen Anwendern kaum Bewegungsspielraum“, so Quellmalz.
Besonders unzufrieden sind die Voice-Mitglieder mit SAP. Der deutsche Software-Konzern erreichte laut dem Bundesverband 2,46 Indexpunkte. Knapp darauf folgen Microsoft im CRM-Beriech mit 2,75 Punkten sowie Oracle, IBM und Adobe. Der CAD-Anbieter Autocad erreichte 4 Punkte, während Kaspersky dem Trend entgegenwirkte und mit 6,6 Indexpunkten noch vergleichsweise gut abschloss.
Und selbst die zunehmende Verschiebung der Anwendungen in die Cloud scheint kleine Verbesserung mit sich zu bringen: „Auch im Cloud-Umfeld bleibt die Preispolitik der Anbieter extrem komplex und undurchsichtig. Mehr Einfachheit und Transparenz wären dringend geboten“, erklärt Quellmalz.
Noch mehr Gewicht erhalten die Einschätzungen in Hinblick auf die hohen Budgets, die bei den Befragten im Spiel sind. 45 Prozent der 63 befragten Anweder stehen zwischen zwei und 49 Millionen Euro zur Verfügung, 24 Prozent können zwischen 50 und 200 Millionen Euro ausgeben und vier Prozent greifen sogar auf mehr als eine Milliarde Euro zurück. „Wir fordern die Anbieter dringend auf, hier ihren Beitrag zu leisten. Die Digitale Transformation und der Umstieg auf Cloud-Lösungen verlangen den Anwendern ohnehin schon sehr viel ab“, resümiert Quellmalz. „Deshalb würden sie eine einfachere und fairere Lizenzpolitik der Anbieter sehr begrüßen.“