Telekommunikations-Dienste

Kommunikationsunternehmen suchen neue Verkaufsschlager

15. Juli 2013, 15:45 Uhr | Reinhold Weber, Senior Executive Manager Telecommunications von Steria Mummert Consulting

Der Telekommunikationsmarkt in Deutschland ist gesättigt. Tiefgreifende Innovationen sind kurz- und mittelfristig nicht absehbar. Wachstumspotenzial sehen die Branchenunternehmen höchstens im Geschäftskundensegment. Gesucht werden neue und schwer kopierbare Geschäftsmodelle, bei denen der Kunde nicht alle vier Jahre den Provider wechselt. Das ergibt der „Branchenkompass 2013 Telekommunikation“ von Steria Mummert Consulting.

Während in anderen Branchen die Möglichkeiten moderner Telekommunikation für einen Erneuerungsschub sorgen, tun sich die Telekommunikationsunternehmen mit Innovationen schwer. Der Ausbau der Netze hat Vorrang, um die enorme Nachfrage nach Bandbreite zu befriedigen. Die Entscheider der Branche planen deshalb in den kommenden drei Jahren keine wesentlichen Veränderungen ihrer Geschäftsmodelle. Insbesondere Mobilfunkanbieter und regionale Telekommunikationsanbieter wollen sich bis 2015 voll auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.

Neue Preismodelle möglich, aber nur punktuell
Der Innovationsknick der Telekommunikationsbranche ist auch an den Tarifstrukturen ablesbar. Preislich unterscheiden sich Anbieter von Telekommunikationsdiensten aktuell kaum. Alle bieten eine breite Palette an Flatrate-Kombinationen und nutzungsbasierten Tarifen an. Die Fülle an Tarifen erschwert es den Kunden, echte Unterschiede herauszufiltern. Den Anbietern kommt dieser Tarifdschungel nicht ungelegen. Er bietet einen gewissen Schutz vor zu viel Kundenwechsel. Einige Provider halten es dennoch für möglich, dass sich im deutschen Festnetz künftig neue Kosten- und Abrechnungsmodelle durchsetzen werden. Die aktuelle DSL-Diskussion ist dafür ein Beispiel. Die Anbieter weisen beispielsweise darauf hin, dass es im Mobilfunkbereich nicht ungewöhnlich sei, dass der Kunde für eine bestimmte Datenmenge pro Tag oder Monat zahle. Nutzt er ein höheres Datenvolumen, wird dies zusätzlich berechnet. In anderen Ländern wird diese Praxis auch im Festnetz umgesetzt. Ob sie sich bei Firmenkunden bewährt, ist zweifelhaft. Sie bevorzugen Tarife, bei denen sie einen Preis zahlen und dann alle Leistungen inklusive sind.

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