Telekommunikations-Dienste

Kommunikationsunternehmen suchen neue Verkaufsschlager

15. Juli 2013, 15:45 Uhr | Reinhold Weber, Senior Executive Manager Telecommunications von Steria Mummert Consulting

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

M2M-Kommunikation nimmt Fahrt auf

Bei der Vermarktung der Smart-Angebote befinden sich die Anbieter mehrheitlich noch in der Experimentierphase. Weiter ist man bei der Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M). Das Marktvolumen wird 2013 wahrscheinlich erneut um ein Drittel zunehmen. Allein das Potenzial beim Austausch von Telemetriedaten liegt für einen einzelnen Automobilhersteller bei etwa zwei Millionen M2M-SIM-Karten in drei Jahren. Ein Grund dafür, dass jetzt Fahrt in das Geschäft kommt, ist eine EU-Vorschrift, nach der alle neu zugelassenen Fahrzeuge ab 2015 mit einer Emergency-Call-Möglichkeit ausgestattet sein müssen. Doch das Segment bietet noch zahlreiche weitere Lösungen von mobilen Blutdruckgeräten für die Gesundheitsbranche, über die Verfolgung von Containern in der Lo-gistik bis zu Smartphones, die Pizzabestellungen direkt an den Restaurantcomputer melden. Weiterer echter Mehrwert wird möglich, wenn Unternehmen über eine Einzellösung hinausdenken. Die anonymisierte Verfolgung von Mobilfunksignalen in Autos wird zum Beispiel für die Lokalisierung von Staus in Echtzeit genutzt.

Es hapert an der Industrialisierung
Um den M2M-Schatz zu heben, stehen die Telekommunikationsunternehmen jedoch vor der Aufgabe, branchenspezifische und maßgeschneiderte Angebote auf effiziente Weise zu entwickeln. Während die Angebote im Privatkundenbereich meist standardisiert sind, ist die Optimierung von Prozessen im Geschäftskundenbereich, in dem individuelle Lösungen gefragt sind, in vielen Häusern eine nicht zufriedenstellend gelöste Aufgabe. Es fehlen industrialisierte Lösungen, die Firmenkunden ohne umfangreiche Anpassungen in ihre Geschäftsprozesse übernehmen können. Das bremst nicht nur das M2M-Geschäft aus. Die Lösungen werfen zu geringe Erlöse ab. Die Angebote werden noch über durchschnittlich zwei Jahre hinweg einzeln für jeden Kunden entwickelt. Jedes TK-Unternehmen betreut pro Monat etwa zehn Geschäftskunden mit jeweils individuellen Lösungen. Es fehlen wiederverwendbare Komponenten, mit denen Lösungen schneller und mit weniger Aufwand zusammengebaut werden können. Es wurden zwar Systemhäuser oder Modulanbieter dazwischengeschaltet. Dies macht die Telekommunika-tionsunternehmen jedoch zu einem von vielen Gliedern in der Wertschöpfungskette, ohne ihren Anteil an der Wertschöpfung zu erhöhen. Eine Standardisierung der Lösungen findet bisher kaum statt, ist aber zumindest auf Ebene der Branchen Logistik und Automotive notwendig, um nicht für jeden Kunden eines Bereichs eine individuelle Lösung bauen zu müssen.

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