Die Telekommunikationsunternehmen tun gut daran, den Innovationsstau bald zu überwinden. Damit Umsätze langfristig wieder steigen, müssen die Anbieter neue Dienstleistungen entwickeln, für die Kunden gerne zahlen. Wer auf Innovationen verzichtet, um jetzt zu sparen, wird in Zukunft zusehen müssen, wie andere das Geschäft machen. Das klassische Angebot von Telekommunikationsinfrastruktur kommt nämlich allmählich zum Stillstand. Die klassischen Netzbetreiber, die sich auf der Kupferleitung der Deutschen Telekom bewegen, sind im Vergleich zu neuen Breitbandanbietern mit Glasfasertechnik langfristig nicht wettbewerbsfähig. Das gilt vor allem in Metropolregionen. Und auch der Wiederverkauf ist auf einem alten Kupfernetz nicht attraktiv, weil die Datenkapazitäten, die man für den Kunden bereitstellen kann, nicht mehr zukunftsfähig sind.
Der Markt wird sich künftig in zwei große Richtungen entwickeln. Es wird Anbieter geben, die in Richtung Mehrwertdienste gehen, also Dienstleistungen anderer Unternehmen in ihr Portfolio übernehmen. Die Kunden profitieren dann durch Service aus einer Hand und Bündelprodukte. Bei den Anbietern selbst wird der Anschluss werthaltiger: Der Gewinn pro Kunde und die Kundenbindung steigen. Zum anderen wird es Provider geben, die sich als Großhändler positionieren. Sie bedienen Kunden, die sie nicht direkt bekommen, indirekt über die Bereitstellung von erschwinglicher Infrastruktur. So können sie ein Stück weit an der Wertschöpfung der Wettbewerber mitverdienen. Die Kunden wird es wiederum freuen. Diese Form der Arbeitsteilung wirkt sich in der Regel für sie positiv auf den Preis und die Qualität der Leistung aus.