funkschau-Serie Digitalpioniere

Kultur des Ausprobierens und Fehlermachens

14. Oktober 2019, 15:19 Uhr | Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kultur des Fehlermachens

Es herrscht eine neue Kultur des Ausprobierens und Fehlermachens: Wo gab es in Ihrem Unternehmen die Einsicht, dass etwas gescheitert ist und wie ging es weiter?

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
Atheneum Digitalpioniere
Mathias Wengeler, Gründer und CEO von Atheneum, einer Plattform für Marktforschung, Wissensaustausch und Wissensvermittlung 
© Atheneum

Wengeler: Das kann ich absolut bestätigen, auch bei uns herrschte eine solche Kultur. Wir hatten immer eine sehr unternehmerische Einstellung frei nach dem Motto „Done is better than perfect“. Wir dachten gerade zu Beginn als die Expansion ins Rollen kam ständig, dass man immer schnell den nächsten Schritt tun muss, um schnell weiter zu wachsen und dass es letztendlich nur so vorwärts geht. Zum Teil stimmt das auch, aber zu einem anderen Teil eben auch nicht. Zum Beispiel hatten wir am Anfang ein Office in Tel Aviv und eins in Zürich. Die haben wir eröffnet, als wir gerade massiv Kunden hinzugewonnen hatten und expandiert haben. Beide haben wir dann aber nach einiger Zeit aus Komplexitätsgründen wieder geschlossen. Ein anderes Beispiel sind mehrere Managementwechsel in China, die gerade zu Beginn nötig waren. Wir waren in dem Markt noch zu unerfahren und hatten gleichzeitig zu Beginn keinen Head of HR im Gründerteam, sodass wir in diesem Fall öfter nachjustieren mussten. Aber genau das sind die Prozesse, die wichtig sind für ein Unternehmen. Es war bei uns eigentlich das ideale Szenario – wir haben früh Fehler gemacht und schnell gelernt.

Cho: Rückschläge gehören zum Leben, auch zum Geschäftsleben. Es geht nicht darum, von Beginn an alles richtig machen zu müssen, sondern darum, aus Fehlern zu lernen. Unsere Lösungen sind nicht fix und fertig aus dem Ei gesprungen, sondern mussten schrittweise entwickelt und erarbeitet werden, Rückschläge inklusive. Agile Arbeitsmethoden spielen dabei eine große Rolle. Es geht um den Mut, Neues auszuprobieren. Im Wandel gibt es immer zwei Möglichkeiten: Abwarten oder den Wandel gestalten.

Klempert: Als Agentur haben wir den unschätzbaren Vorteil, dass wir nicht nur aus unseren eigenen Erfahrungen lernen können, sondern auch laufend Einblicke in Unternehmen bekommen. Wir beschäftigen uns zudem schon seit einigen Jahren mit agilen Arbeitsweisen, die mit ihrem iterativen Vorgehen ja darauf ausgelegt sind, den Kurs in kurzen Abständen immer wieder neu zu bestimmen. Mit der daraus erwachsenen Kultur des kontinuierlichen Ausprobierens haben wir gute Erfahrungen gemacht – sowohl bei uns selbst als auch zusammen mit Kunden, die wir bei der Digitalen Transformation unterstützen. Das Gefühl des Scheiterns ist dabei noch nicht aufgekommen.


  1. Kultur des Ausprobierens und Fehlermachens
  2. Kultur des Fehlermachens
  3. Stichwort: Big-Data-Reife

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Thyssen Krupp Steel Europe AG Communication

Weitere Artikel zu ThyssenKrupp EGM GmbH

Weitere Artikel zu Digitale Transformation

Weitere Artikel zu Big Data

Matchmaker+