Infrastruktur und Dienste

Mit digitaler Exzellenz Vorreiter der Transformation sein

12. Juni 2015, 11:13 Uhr | Jens Liepertz, Director Telecommunications bei Sopra Steria Consulting / Oliver Bleutgen, Senior Manager Telecommunications bei Sopra Steria Consulting / Marcello Carosella, Senior Consultant Telecommunications bei Sopra Steria Consulting
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Alle Welt spricht von der digitalen Transformation und jeder versteht etwas anderes darunter – was eine thematische Eingrenzung notwendig macht. Denn gerade in der Telekommunikation ist Digitalisierung eigentlich ein „alter Hut“. Gemeinsam mit der Universität Hamburg hat sich das Beratungsunternehmen Sopra Steria Consulting deshalb dem Thema „digitale Exzellenz“ gewidmet.

Anders als der Begriff der digitalen Transformation, der nur einen Handlungsbedarf formuliert, ist „digitale Exzellenz“ als Zielvorgabe zur Bewältigung des digitalen Wandels zu verstehen. Entscheidend ist dafür eine Reihe von Disziplinen, die branchenübergreifend für einen hohen Digitalisierungsgrad stehen. Die Telekommunikationsindustrie nimmt dabei allerdings im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen eine Sonderstellung ein: Als Bereitsteller von Infrastrukturen und Kommunikationsdiensten ist sie gleichzeitig Vorreiter und Katalysator der digitalen Vernetzung. Wo die Fertigungsindustrie etwa unter dem Schlagwort Industrie-4.0 erst langsam damit beginnt, Produktionsmaschinen über das Internet zu vernetzen, ist die Telekommunikationsbranche schon mehrere Schritte weiter, denn sie ist gewissermaßen das Internet.

„Zero-Touch“ – die Krone der Prozessautomation

Die Telekommunikationsbranche treibt die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen bereits seit ihrer Entstehung voran. Die größte Herausforderung der vergangenen Jahre war es, die zunehmend individuellen Kundenanforderungen mit automatisiert bereitgestellten Services zu beantworten. So ist es beispielsweise Ziel, die Einrichtung eines neuen DSL-Anschlusses per Knopfdruck bereitzustellen und den manuellen Aufwand für den Anbieter möglichst niedrig zu halten.

Auf diesem Status sind die meisten

Telekommunikationsanbieter bereits und streben die nächste Ausbaustufe an, die „Zero-Touch-Automation“. Dabei kann der Kunde den gewünschten Service über ein Customer-Self-Care-Portal ordern, selbst einrichten und in Betrieb nehmen, ohne dass das Unternehmen – außer bei der Bereitstellung des Dienstes und der Rechnungsstellung – tätig werden muss. Der positive Aspekt für den Kunden ist, dass er ebenfalls Zeit spart, weil keine Anrufe bei Hotlines mehr erforderlich sind, er keine Termine mit Servicetechnikern vereinbaren muss und im Idealfall die Services direkt nach der Bestellung nutzen kann.

Doch auch auf technologischer Ebene automatisiert die Telekommunikationsbranche derzeit ihre Angebote: So arbeitet man daran, die wichtigsten Infrastrukturelemente eines Telekommunikationsnetzes mittels „Network Functions Virtualization“ virtuell abzubilden, um sie automatisiert und damit wesentlich kostengünstiger betreiben zu können.

Big-Data als Chance und Herausforderung

„Operational Analytics“ – die Möglichkeit, durch laufende Analyse von Daten operative Entscheidungen in Echtzeit zu treffen – hat in der Telekommunikationsbranche eine lange Tradition. Damit werden Big-Data-Technologien unter anderem auf zwei Ebenen angewendet:

  • Erstens, um Services möglichst profitabel anbieten zu können. Daten, die für diese Entscheidungen eine Rolle spielen, sind zum Beispiel die Anzahl der von Kunden benötigten Endgeräte, die Netzauslastung an bestimmten Stellen und die Servicenutzung.
  • Und zweitens, um mittels Netzanalyse aufkommende oder bereits bestehende Störungen festzustellen. Hierfür nutzen Telekommunikationsanbieter die in ihrer Infrastruktur anfallenden großen Mengen an technischen Messdaten, um einerseits auf den Kundenbedarf und andererseits auf Netzprobleme zeitnah reagieren zu können. Allerdings stellt das mit jeder neuen Technologiegeneration exponentiell anwachsende Datenvolumen die Anbieter auch vor enorme zunehmende Herausforderungen.

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