Glasfaser-Feldmesstechnik

Mobile Alleskönner

14. März 2017, 9:22 Uhr | Autor: Christian Schillab / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Referenziermethode sowie Güte/Zustand der Messleitungen (4 und 5)

Dämpfungs-Messung
Die drei Schritte einer korrekten Dämpfungs-Messung
© Fluke Networks

4. Referenziermethode
Noch vor wenigen Jahren waren die Normen nicht ganz eindeutig, sprich, welche referenzierte Methode unter welchen Voraussetzungen verwendet werden sollte. Heute ist dies weitaus klarer: In fast allen Fällen sollte das Referenzieren mit nur einem Messkabel (1-Cord-Methode) erfolgen. Weiter wird aufgezeigt, welcher zusätzliche Messfehler durch Verwendung einer anderen Referenziermethode zu erwarten ist. Für die 3-Cord-Methode ist der erwartete Fehler 0,24 dB für Singlemode und 0,27 dB für Multimode, wenn die Gesamtdämpfung weniger als 1,4 dB beträgt. Bei Links mit höherer Dämpfung erhöht sich dieser Betrag weiter. Die intuitivste und sehr häufig angewandte Methode ist daher die 2-Cord-Methode, bei der die Referenz mit zwei Messschnüren gesetzt wird. Danach wird diese Verbindung getrennt und der Prüfling eingefügt. Auf den ersten Blick scheint dieser Ansatz logisch, aber auch bei dieser Methode beträgt der zu erwartende zusätzliche Fehler noch beachtliche 0,15 dB für Single- und 0,19 dB für Multimode. Andere als bei der 1-Cord-Methode resultieren oft sogar noch signifikante Sekundärfehler, da Güte und Zustand der beiden Messleitungen nicht überprüft werden können.

5. Güte & Zustand der Messleitungen
Nach dem Setzen der Referenz wäre es logisch und auch nur ein geringer Mehraufwand, die Güte und den Zustand der für das Messergebnis relevanten Steckerendflächen der beiden Messleitungen zu ermitteln. Die Feldtestnorm DIN 14763-3 fordert diese Prüfung im normativen Teil und setzt die Grenzwerte für diese Prüfung fest: Multimode 0,1 dB und Singlemode 0,2 dB. Der zeitliche Mehraufwand ist gering: Es dauert typischerweise weniger als eine Minute, um diesen zusätzliche Schritt durchzuführen. Alle im Punkt 4 angeführten zusätzlichen Messfehler bei der Messung einer Übertragungstrecke basieren auf der Annahme, dass diese Anforderung an die Messleitungen von diesen eingehalten wird und sich aliquot erhöhen, wenn dem nicht so ist.

Man würde annehmen, dass – da alles für diese Prüfung spricht – diese nie ausgelassen wird. Genau das Gegenteil ist aber die Regel und der Schritt wird, wegen Unkenntnis der weitreichenden Konsequenz und normativen Forderung, übersprungen. Hersteller moderner Feldmesstechnik können diese Situation radikal verbessern, indem ein Wizard mit Bildschirmanimationen den Bediener durch den korrekten Prozess führt.

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Referenz setzen
Von links nach rechts: Vorbereitung - Setzen der Referenz - Prüfen der Messleitung
© Fluke Networks

Der Hersteller moderner Feldmesstechnik kann diese Situation radikal verbessern, indem ein Wizard mit Bildschirmanimationen den Bediener durch den korrekten Prozess führt.

  1. Wird im Konfigurationsmenü ein andere als die 1-Cord Methode ausgewählt warnt das Messgerät, dass die meisten Hersteller von Verkabelungssystemen für die Geldleistung einer Systemgarantie eine Abnahmemessung mit der 1-Cord-Methode verlangen.
  2. Wurde im Menü die richtige Methode selektiert, führt eine Bildschirmanimation durch den richtigen Ablauf und sollte so vermeiden, dass obwohl im Menü die richtige und beste Methode ausgewählt wurde, dann bei der Ausführung die intuitive 2-Cord Methode angewandt wird (Bild links ).
  3. Der Wizard schließt nach dem Referenzieren (Bild Mitte) sofort eine Prüfung der der zweiten Messleitung an und überprüft die Einhaltung der normativen Vorgaben. Werden die Vorgaben nicht erfüllt, schlägt der Wizard die Reinigung der Stecker-Endflächen oder den Austausch der Messleitungen vor und wiederholt den Prüfvorgang. Wurden die Anforderungen erfüllt wird dies gemeinsam mit der Messdaten Datum und Uhrzeit als Teil der Projektdokumentation abgespeichert.

  1. Mobile Alleskönner
  2. Potenzielle Fehlerquellen im Detail (1 bis 3)
  3. Referenziermethode sowie Güte/Zustand der Messleitungen (4 und 5)
  4. Ablauf & Handhabung (6)

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