Cloud-Dienste
Multi-Cloud-Management-as-a-Service
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
Die richtige Balance finden
Während die Nutzung weniger Cloud-Anbieter das Management oft vereinfacht, kehrt sich dieser Effekt ins Gegenteil um, je mehr Cloud-Services genutzt werden. Dann fällt es zunehmend schwer, den Überblick zu behalten. Es drohen unnötige Redundanzen und Schatten-IT. Daher ist eine lückenlose Dokumentation notwendig, um festzuhalten, in welchen Bereichen welche Cloud-Lösung eingesetzt wird.
Komplexes Management mehrerer Anbieter
Je mehr Cloud-Anbieter zum Einsatz kommen, desto wichtiger wird daher ein effizientes Multi-Cloud-Management. Dafür müssen Verantwortlichkeiten vorab geklärt werden – sowohl zwischen Kunde und Provider als auch zwischen Fachbereichen und der IT-Abteilung innerhalb des Unternehmens. Übergreifende Cloud-Management-Plattformen zur Verwaltung von Multi-Clouds kommen in Unternehmen bislang kaum zum Einsatz. Dabei könnten sie wertvolle Dienste leisten. Über sie lassen sich Einstellungen und Vorgaben providerübergreifend ändern, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.
Migration richtig angehen
Um diesen Herausforderungen zu begegnen und von den Vorteilen der Multi-Cloud zu profitieren, sollten Unternehmen schrittweise vorgehen. Zu Beginn empfiehlt sich eine ganzheitliche Betrachtung des aktuellen Status des Unternehmens und eine ausführliche Ist-Analyse. Anschließend ist zu klären, welche Anwendungen oder Use Cases sinnvoll in die Cloud auszulagern sind. Hier ist es entscheidend, konkrete Projektziele aufzustellen und im Idealfall mit messbaren KPIs zu unterlegen. Dabei müssen Unternehmen nicht nur die Anwendung selbst betrachten, sondern auch die möglichen Auswirkungen einer Cloud-Migration auf die organisatorischen Prozesse. Zudem sind die Abhängigkeiten der Anwendung zu anderen Anwendungen oder IT-Infrastrukturen zu ermitteln und zu prüfen. Neben dem Migrationsaufwand sollten die laufenden Managementkosten kalkuliert sowie mit den konkreten Vorteilen in den Bereichen Funktionalität, Performance und Flexibilität abgeglichen werden. Dies alles fließt in eine ausführliche und ganzheitliche Kosten-Nutzen-Analyse ein. Und nur wenn diese positiv ausfällt und mit der Unternehmensstrategie vereinbar ist, sollte die Cloud genutzt werden.
Partner gezielt einbinden
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sind mit dem Multi-Cloud-Management schnell überfordert. Sie sollten einen erfahrenen Partner einbinden, der Referenzen von vergleichbaren Projekten vorweisen kann sowie eine ganzheitliche Beratung, Planung, Umsetzung und Projektsteuerung inklusive Betrieb und Support bietet. Befinden sich die genutzten Rechenzentren in Deutschland oder zumindest in der EU, ist er für die beim Kunden eingesetzten Produkte und geforderten Compliance-Richtlinien zertifiziert. Schnelle Reaktionszeiten und Rund-um-die-Uhr-Support sind weitere wichtige Kriterien.
Aber auch große Unternehmen profitieren in Teilbereichen von einem effektiven Multi Cloud-Management-as-a-Service. Sie können dadurch ihre Mitarbeiter von nicht produktiven Tätigkeiten entlasten, damit sich diese auf strategische und kreative Aufgaben konzentrieren können. Doch ob mit oder ohne Partner: Um langfristig von der Multi-Cloud zu profitieren, ist eine entsprechende Unternehmenskultur sowie ein Umdenken in IT-Abteilungen und Managementebenen notwendig. Fachabteilungen dürfen nicht mehr nebeneinander, sondern müssen miteinander arbeiten. So sollten sie gemeinsam klären, welche Datenbanken, Anwendungen und Cloud-Lösungen für das gesamte Unternehmen optimal sind – und welche sie tatsächlich speziell für ihre Zwecke benötigen. Nur so lässt sich der Überblick in der Multi-Cloud-Welt bewahren.
Maximilian Fried ist Head of Delivery & Manager Competence Center IT-Infrastructure bei Konica Minolta Business Solutions Deutschland
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