Die Ausnahme beim Thema Infrastruktur-Management bildet die Telekom, die ihr Netz bekanntlich weiterhin selbst betreibt und wartet. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Konvergenz ist dies natürlich ein Vorteil, liegt doch das gesamte Know-how innerhalb des eigenen Unternehmens und Festnetz- und Mobilfunk-Dienste können auf einer Management-Plattform laufen.
Ein externes Netzmanagement sorgt bei der Telekom-Konkurrenz dagegen für hohe Flexibilität, Effizienz und allen voran Kostenersparnisse. Ein dynamischer Markt wie der Mobilfunk, in dem der Bedarf nach immer höheren Datenübertragungsraten weiter wächst, verlangt von den Arbeitern im Bereich Wartung und Instandhaltung eine hohe Flexibilität und Schlagkraft. Hier ist es offensichtlich billiger, von Netzwerk-ausrüstern die Kapazitäten für Wartungsdienste einzukaufen, als diese selbst zu beschäftigen. Und das Thema Wartung bevorzugt an den Dienstleister zu vergeben, der ohnehin bereits die Ausrüstung für die Netze liefert, ist letzten Endes nur ein logischer Schritt. Dank des Outsourcings sind die Carrier nicht nur in der Lage, ihre Margen trotz des harten Wettbewerbsumfelds zu sichern, sondern können sich vor allem auch auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, nämlich: Die Entwicklung von Diensten, Tarifen, Preismodellen, die strategischen Entscheidungen in Bezug auf Leistungen, Standards und Technologien im Netz und nicht zuletzt auf den Service beim Kunden.
Alle Mobilfunknetze kämpfen mit der „Flaschenhals-Problematik“
Wenn es um die Gewährleistung einer bestimmten Dienstgüte im Mobilfunkbereich geht, spielt es keine Rolle, ob der Carrier sich selbst von A bis Z um das Netzmanagement kümmert oder nicht. „Quality of Service“, also die aktive Beeinflussung bestimmter Parameter wie Bandbreite, Verzögerung, Paketverluste, Jitter und Priorisierungen, wie dies zum Beispiel im Bereich der VPN-/WAN-Technologien gehalten wird, ist im Mobilfunkbereich heute in dem Sinne noch nicht möglich – denn das Mobilfunknetz „atmet“.
So wie wir Menschen Luft zum Atmen brauchen, benötigen mobile Netze Funkspektrum. Sämtliche Carriernetze in Deutschland sind prinzipiell – wenn auch gebietsabhängig – für eine schnelle und störungsfreie Übertragung ausgelegt. Dennoch haben alle mehr oder weniger mit dem so genannten „Flaschenhals“-Syndrom zu kämpfen. Wenn beispielsweise viele User in einer Funkzelle gleichzeitig im Internet surfen und bandbreitenintensive Applikationen nutzen, hilft auch die breiteste LTE-Autobahn nichts. Die Telekom hat früh erkannt, dass das Datenvolumen exorbitant steigt und dementsprechend früh in die Netzqualität und neueste Technologie in der Stadt und auf dem Land investiert und kann daher in Stoßzeiten einen massiv gesteigerten Datenverkehr sicherlich etwas besser verkraften.
In jedem Fall sind die zunehmend knappen Funkfrequenzen eine technische und ökonomische Herausforderung. Um die zur Verfügung stehenden Frequenzen effizient zu nutzen, müssen die Netzbetreiber darauf mit Technologien wie zum Beispiel Spektrum-Refarming, Carrier-Aggregation, Shared-Access oder Multiband-Radio reagieren.